Die Stagnation in der Eurozone gibt Grund zur Sorge.
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Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer neuen globalen Wirtschaftskrise. Die Risiken seien zuletzt wieder größer geworden. Die Wachstumsprognose für heuer hat der IWF – zum wiederholten Mal – deutlich nach unten korrigiert, von 3,7 auf nun 3,3 Prozent. Eine große Sorge sei, dass die Erholung in der Eurozone stagniere. Vor allem in großen Volkswirtschaften werde trotz niedriger Zinsen zu wenig investiert und für die Nachfrage getan, warnt der IWF. Zudem gebe es in zahlreichen Nationen dringenden Bedarf an Strukturreformen. Die Spätfolgen der großen Rezession vor rund sechs Jahren seien hartnäckiger als bis jetzt gedacht.
Auch für Deutschland sieht der IWF eine schlechtere Entwicklung. So dürfte das Wachstum heuer nur 1,4 Prozent betragen, 0,5 Prozentpunkten weniger als noch im Juli. 2015 soll die deutsche Konjunktur um 1,5 Prozent (zuvor wurde mit 1,7 Prozent gerechnet) wachsen.
Auch geopolitische Krisen wie in Nahost oder der Ukraine könnten weit über die betroffenen Gebiete hinaus ökonomischen Schaden anrichten, etwa durch steigende Energiepreise. Zudem drohe eine Überhitzung der Finanzmärkte. Die hohen Börsenkurse würden nicht die Zerbrechlichkeit der wirtschaftlichen Erholung widerspiegeln.
Krisenstimmung herrscht schon seit Jahren auf dem europäischen Arbeitsmarkt, insbesondere bei Jugendlichen. Am heutigen Mittwoch treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU zum Jobgipfel in Mailand. Fördergelder werden indes nicht abgerufen.