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Die Münze Österreich AG steckt mitten in der Euro-Produktion. "Wir haben bereits 50% der bis Anfang 2002 erforderlichen Menge von 1,5 Milliarden Stück erzeugt", sagte Vorstandsdirektor Kurt Meyer gestern in einer Pressekonferenz.
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Alle Euro-Staaten zusammen halten derzeit bei etwa 40% der Gesamtmenge von knapp 50 Mrd. Stück. Während in den anderen Ländern die Kosten für das "Projekt Euro" vom Budget getragen werden, bekommt die Münze Österreich dafür vorläufig noch kein Geld. Drückte dies bereits 1999 das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 25 Mill. auf 147 Mill. Schilling, so werde dieser Aufwand in der Bilanz 2000 "noch unangenehmer auffallen", so Münze-Aufsichtsratsvorsitzender und Nationalbankpräsident Adolf Wala. Und das, obwohl die Nationalbank eine Anzahlung in Höhe von 2 Mrd. Schilling leistete. "Münze"-Generaldirektor Dietmar Spranz rechnete vor, dass der Gesamterlös aus der Ausgabe von insgesamt 2 Mrd. Stück Euro- und Cent-Münzen "irgendwo jenseits der 10-Mrd.-Schilling-Grenze" zu liegen kommen werde. Abzüglich der Aufwendungen für das "neue" Geld sowie den Rücklauf des "alten" Schilling-Geldes bleibe ein Nettogewinn von "hoffentlich jenseits der 2-Mrd.-Schilling-Grenze".
Die geringe Nachfrage nach Goldanlageprodukten (Philharmoniker, Handelsgoldmünzen und Goldbarren) ließ den Umsatz der Münze Österreich im Vorjahr von 3,6 Mrd. auf 2,4 Mrd. Schilling zurückgehen. Der Auslandsanteil wuchs von 26,9% auf 45,9%. Insbesondere in den USA und Japan konnte die "Münze" punkten. "Gold war billig, aber der Europäer hat nichts davon gemerkt", erklärte Spranz den Einbruch im Inland. So sank der Umsatz mit Goldbarren auf fast die Hälfte des Wertes von 1998. Im Bereich "Halbfabrikate, Engineering und Consulting" wurde mit 65 Mill. Schilling etwa der zweieinhalbfache Wert von 1998 erreicht. Da es keine unmittelbaren Anzeichen dafür gebe, daß die Goldnachfrage in Europa heuer steige, erwarte die Münze Österreich ein schwieriges Jahr 2000. Erst die Ende 2001 anlaufende Euro-Auslieferung werde einen positiven Ausgleich bringen, betonte Spranz.