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Jahresendrally bei privater Vorsorge erwartet

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Neue Rententafeln verteuern Prämie. | Großes Potenzial an Vorsorgewilligen. | Wien. Die heimischen Lebensversicherungen rühren das ganze Jahr über kräftig die Werbetrommel für ihre Produkte. Vieles spreche dafür, noch heuer etwas für die private Altersvorsorge zu tun, betonte Generali-Vorstandschef Karl Stoss am Dienstag in einem Pressegespräch.


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So bieten die jetzt noch geltenden alten Rentenbzw. Sterbetafeln gegenüber den kommenden neuen Tafeln für die gesamte Laufzeit noch günstigere Prämien. Männer werden, wenn sie im nächsten Jahr eine Lebensversicherung abschließen, für den gleichen Leistungsumfang zwischen 12% und 15% mehr bezahlen, Frauen zwischen 7% und 10%, so Generali-Vorstand Ernst Schmid. Schuld ist die weiter gestiegene Lebenserwartung.

Garantiezinssatz sinkt auf 2,25%

Der Garantiezinssatz in der Lebensversicherung sinkt ab dem kommendem Jahr um 0,5 Prozentpunkte auf 2,25%. Die Generali gab bekannt, die Gesamtverzinsung von 4,0% auf 4,25% anheben zu wollen - auch für bestehende Verträge. Die anderen Institute sind noch nicht soweit. "Wir treffen eine Entscheidung im Dezember, sobald die Kapitalerträge für 2005 feststehen", verlautete etwa aus der Allianz. Auch in der UNIQA-Versicherungsgruppe, wo der Zinssatz je nach Produkt zwischen 4% und 5% liegt, und in der Wiener Städtischen (4,5%) wartet man mit der Kalkulation noch auf das Jahresende.

Die österreichische Bevölkerung sei generell schlecht über die kommenden Änderungen in der Lebensversicherung informiert, so die Generali. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Versicherung wussten lediglich 43% darüber Bescheid. Bei den 18- bis 29-jährigen waren sogar nur 33,2% informiert.

Insgesamt wollen 6% der Befragten bis Jahresende eine Lebensversicherung oder eine staatlich geförderte Zukunftsvorsorge abschließen. Umgelegt auf die österreichische Bevölkerung entspricht dies fast 320.000 Vorsorge-Interessierten.

"Zuckerl" für die Zukunftsvorsorge

Die staatliche Förderung für die Zukunftsvorsorge wird ab 2005 nur 8,5% statt wie bisher auf 9% betragen. Wer heuer noch abschließt, kann sich dafür bei Generali und Allianz ein "Zuckerl" holen: Zusätzlich zur Prämie werden weitere 9% Bonus bezahlt. Insgesamt kann ein Neukunde somit bis zu 360 Euro an Förderung lukrieren.

Bei der Wiener Städtischen ist eine derartige Herbst-Aktion nicht geplant. Kurt Ebner, Leiter des Konzernaktuariats: "Wir arbeiten nicht auf ein Torschlussgeschäft hin."

Die Generali will einkommensschwächeren Konsumentinnen und Konsumenten entgegenkommen und senkt daher die monatliche Mindestprämie für die Zukunftsvorsorge auf 15 Euro. Bei einigen Versicherungen reichen bereits 10 Euro im Monat.

"Unsere Herbstaktion läuft schon seit dem Sommer", sagte Elisabeth Stadler, Vorstandsmitglied der UNIQA Personenversicherung AG. Sie verwies u.a. auf das neueste Produkt UNIQA TimeOut Option.