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Jedem sein Stück vom Luxuskuchen

Von Claudia Peintner

Wirtschaft

Was Besucher der "Luxury please"- Messe erwartet. | Wahrer Luxus ist nicht kommerziell - und in der Hofburg nicht zu kaufen. | Wien. Luxus ist dieser Tage in aller Munde: Wachteleier dominieren die Debatten rund um die geplante Mehrwertsteuersenkung. Erstaunlicherweise waren just Wachteln kein Thema bei einer Veranstaltung, die sich ganz dem Teuren und Begehrenswerten verschreibt.


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Das Ambiente sei bewusst ausgewählt: Es gebe keinen geeigneteren Platz in der Stadt, um das Gefühl von Luxus zu vermitteln, sagte Gerhard Krispl, Veranstalter der Luxusmesse "Luxury please". Mitten am noblen Kohlmarkt in der k.u. k.-Hofzuckerbäckerei Demel stellte er die diesjährigen Neuigkeiten für die Luxus-Inszenierung im November in der Hofburg vor.

Das Interesse an Luxus kennt offenbar keine Konjunkturschwäche: Viel zu viele Interessierte drängten sich im "Goldzimmer", darunter die Bezirksvorsteherin des ersten Wiener Bezirks Ursula Stenzel und Motivforscherin Helene Karmasin. Extra aus dem Piemont angereist kam Tourismusdirektor Mario Baier - eigentlich ein ausgewanderter Vorarlberger - um sich als Gastropartner der Messe zu präsentieren. "Luxus ist auch, den eigenen Magen gut zu behandeln", betont Veranstalter Krispl. Daher widmet sich "Luxury please" erstmals dem Schwerpunkt Kulinarik. "Renommierte Haubenköche bringen erlesene Weine, edle Schokolade und Trüffel aus dem Piemont nach Wien", sagt Baier - und lässt wie zum Beweis immer wieder italienische Worte einfließen.

Barolo und Trüffel

Erstmals in Österreich können sich Feinschmecker als Trüffel-Sommeliers ausbilden lassen. Als Messe-Highlight gilt eine Trüffel-Auktion, bei der Schlauchpilze im Wert von 40.000 Euro versteigert werden. Wenig spektakulär - verglichen mit der diamantenbesetzten Handtasche aus Platin, für die rund 1,2 Millionen Euro zu bezahlen wären.

Abseits der Kulinarik boomt dieses Jahr das Thema Reisen. "Luxusreisen sind eines der am stärksten expandierenden Segmente am Luxusmarkt", erklärt Veranstalter Krispl. Neu im Konzept der Luxusmesse sind verschiedene Themenwelten - von der arabischen Edel-Lounge bis hin zur Wellness-Oase. Auf Testimonials will man dieses Jahr verzichten. Waren letztes Jahr noch Fiona Swarovski und Karl Heinz Grasser die Stargäste, so wird heuer betont: "Die Luxusmarken sind unsere Stars."

Luxuriöse Manieren

Ganz ohne Promis scheint es aber doch nicht zu gehen. Nach dem Motto "Luxus ist gutes Benehmen" gibt Tanzschulleiter Thomas Schäfer-Elmayer sein Wissen preis. Und in der Zigarrenlounge referiert der Wiener Promianwalt Manfred Ainedter drei Tage lang über den Luxus von Zigarren und Cognac. "Die Besucher werden begeistert sein", betonen die Aussteller und zeigen sich einhellig verschworen im Kampf gegen Diskonter-Mentalität und Pauschaltouristik.

Volle Unterstützung erhält die Luxusmesse von Ursula Stenzel und Brigitte Jank, der Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien. Wenig überraschend: Ein Viertel der Messebesucher reist aus dem angrenzenden Osteuropa an. In nur drei Tagen wechseln Waren im Wert von 165 Mio. Euro den Besitzer. Zwischen Tür und Angel kommt dann noch Erstaunliches zu Ohren: Luxus kenne mehrere Stufen, so ein Insider. Die unterste sei Glamour und Glitzer; derzeit sehr gefragt in Osteuropa. Danach folgen Lifestyle, Reisen: typisch für Westeuropa.

Und was ist wahrer Luxus? "Die höchste Luxusebene ist nicht-kommerziell", sagt der Kenner. "Den wahren Luxus erleben die Menschen im bewussten Umgang mit Freizeit und Natur." Den gibt´s aber in der Hofburg leider nicht zu kaufen.

Wissen

Die Luxusmesse "Luxury please" findet heuer zum dritten Mal vom 21. bis 23. November in der Wiener Hofburg statt. Auf 4000 Quadratmetern präsentieren 100 Aussteller Luxusgüter im Bereich Mode, Kunst, Reisen, Kulinarik, Lifestyle, Schönheit und Gesundheit. Die Tageskarte kostet im Vorverkauf 29 Euro.