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"Jeder Konzernchef kann noch etwas dazulernen!"

Von Erika Bettstein

Wirtschaft

Österreichs Aus- und Weiterbildungsstätten genießen international einen guten Ruf. Abseits von den öffentlichen Bildungseinrichtungen haben sich - vor allem im Postgraduate-Bereich - private Weiterbildungsinstitutionen etabliert, deren Erfolg eine deutliche Sprache für Privatisierung im Bildungsbereich spricht. Die Bundesregierung hat sich laut Regierungsprogramm zum Ziel gesetzt, "die gesetzliche Möglichkeit" zu schaffen, "dass akkreditierte Privatuniversitäten auch österreichische akademische Grade vergeben können". Das Akkreditierungsgesetz ist bereits am 19. August 1999 in Kraft getreten, die Entscheidung über Akkreditierungen obliegt demnach dem Akkreditierungsrat, der sich im Februar 2000 unter dem Vorsitz des ehemaligen Rektors der Karl-Franzens-Universität Graz, Helmut Konrad, konstituiert hat. Am 24. Juli wurde die katholisch-theologische Hochschule Linz als erste Privatuniversität in Österreich anerkannt.


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In der "Warteschleife" um die offizielle Anerkennung kreisen noch die International University, die Webster University und die IMADEC Business School Vienna. "Etwas enttäuscht" zeigte sich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, dass die Entscheidung über die Akkreditierung dieser Institute vertagt worden ist - sie wünscht sich vom - weisungsfreien - Akkreditierungsrat wohl etwas mehr Tempo bei der Bildungs-Liberalisierung. Dass Privatuniversitäten ein Minderheitenprogramm sind, darüber herrscht Einigkeit. Dass sich die finanzielle und zeitliche Investition in einen postgradualen Bildungsweg mit international anerkanntem Abschluss, wie ihn diese Institute anbieten, bezahlt macht, verdeutlichen Stimmen von IMADEC-Absolventen aus dem internationalen Wirtschaftsleben. "Für mich war wichtig, dass ich das Programm berufsbegleitend absolvieren konnte", erklärt Erich Obersteiner, Vorstandsmitglied der Wiener Börse AG sowie der Newex Börse AG. Von allen angebotenen Programmen hätte ihn "die Zusammensetzung der Kurse, die Professoren und die zeitliche Abfolge" bei IMADEC "am meisten angesprochen". Obersteiner absolvierte dort das Executive MBA-Programm: "Ich wollte mich auf den neuesten Stand des Wissens bringen und auch die amerikanische Methode der Wissensvermittlung - Case-Studies, viele praktische Beispiele und eigene Präsentationen - kennen lernen". Viele der Vortragenden seien "nicht reine Theoretiker", sondern auch erfolgreich im Geschäftsleben tätig - was dem vermittelten Wissen "eine zusätzliche Dimension" verleihe. In seiner damaligen Position als Geschäftsführer einer Investmentbank in Tschechien hätte er die neuen Inhalte "unmittelbar in meinem Tagesgeschäft" umsetzen können: "Vor allem habe ich von den vermittelten Methoden der Problemlösung stark profitiert", betont der Börse-Vorstand. Eine europäische Akkreditierung von IMADEC hält Obersteiner für "sicherlich wichtig", obwohl für ihn die durch die Kooperation von IMADEC mit der California State University (CSU) gegebene Akkreditierung in Amerika "entscheidend" war. "Angebot und Timing" waren auch für Gerold Riegler, den Technischen Vorstand der niederösterreichischen Teich AG, einem Unternehmen der Constantia-Gruppe, ausschlaggebend, den Master of Business Administration bei IMADEC zu machen. Zum Zeitpunkt der Ausbildung war Riegler bereits über Jahre in der Vorstandsebene tätig, aber: "Durch diesen Lehrgang konnte ich meine bis dahin rein technische Ausbildung durch fundierte kaufmännische Grundlagen ergänzen und für meinen Tätigkeitsbereich nutzen".

Seiner Ansicht nach würde der Status einer Privatuniversität den Stellenwert dieser Ausbildung erhöhen, auch sollte die Möglichkeit geboten werden, andere akademische Grade anstreben zu können. "Meine Entscheidung, das Studium zum Executive MBA zu machen, war in vielerlei Hinsicht hilfreich", erklärt auch Shinji Yoko, Executive Director und Vorstandsmitglied der TDK Corporation. Das IMADEC-CSU-Studium "besticht durch eine international anerkannte Fakultät, die auf der ganzen Welt hohes Ansehen genießt. Ihr gelingt der Konnex zwischen dem ,trockenen´ amerikanischen Kapitalismus und Europa und Japan, die sozial und humanitär fokussieren, auf exzellente Weise". Eine Bereicherung sieht Yoko auch "in der Studentenschaft, die aus den unterschiedlichsten Sparten und Ländern kommt - man lernt durch den Austausch untereinander." Profitiert hätte der aus dem Aufbau von TDK-Niederlassungen u.a. in den USA und Deutschland international versierte Manager "von den hochaktuellen Fallstudien, die wir in Gruppen diskutiert und gelöst haben. Diese topaktuellen Inhalte, nach denen bei IMADEC unterrichtet wird, bedingen, dass jeder im Executive-Bereich tätige Manager noch etwas dazu lernen kann", ist Yoko überzeugt: "Persönlich kann ich das Studium bei IMADEC nur jedem Konzernchef empfehlen."

Der Dipl-Ing. in Elektrotechnik/Elektronik und der Doktor in Biomedizinischer Technik waren Wolfgang Pribyl, Technik-Vorstand der Austria Mikro Systeme International, nicht genug: "Ich wollte meinen Horizont hinsichtlich wirtschaftlicher und managementbezogener Aspekte wesentlich erweitern. Nach Sichtung des Angebotes habe ich mich für den Executive MBA von IMADEC entschlossen. Dieses Studium entsprach meinen Vorstellungen auch hinsichtlich der Internationalität der Vortragenden sehr gut." Begeistert haben Pribyl "der gute Mix an Themen und Vortragenden von Finanz bis Human Ressources, internationale bzw. multinationale Aspekte wurden ebenso gut abgedeckt wie Europa-Themen", geschätzt hat er "die - durchaus nicht geringen - Herausforderungen der ,Term Papers´", der Hausarbeiten, die nach jedem Vortragssegment angefertigt werden mussten. Das IMADEC-Programm fordert zudem die Ausarbeitung einer umfangreichen "These", in der ein aktuelles Thema detailliert untersucht und wissenschaftlich aufbereitet werden muss.

Globalisierung als "Blick über den Tellerrand"

Wie das ganze Programm, ist auch diese Arbeit in englischer Sprache durchzuführen sowie vor dem Professorenkollegium in den USA zu argumentieren, erklärt Pribyl den Studiengang: "Die Summe dieser Herausforderungen ermöglicht es, ein Maximum an neuerworbenem Wissen und Fähigkeiten in das tägliche Berufsleben mitzunehmen". Die Anerkennung von IMADEC als akkreditierte Privatuniversität ist für Pribyl "notwendig und überfällig, da endlich auch in Österreich ein Wettbewerb in der Ausbildungsqualität erreicht werden sollte". Eine Einschätzung, die Norbert Wieser, Geschäftsführer des Festnetz- und Internetproviders Tele2 AG, teilt. "IMADEC bietet den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, da sein Lehrkörper größten Teils aus international anerkannten Universitätsprofessoren besteht", sagt der frisch gebackene Executive MBA. Ihm ging es darum, "meinen Wissensstand über betriebs- und volkswirtschaftliche Zusammenhänge und über Management Know-How zu vertiefen und auf den letzten Stand zu bringen". Zudem interessierte ihn der Vergleich zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Business-Ansatz, "weil ich sowohl in europäischen als auch amerikanischen Konzernen in Europa tätig war und bin".