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Jeder Zehnte fliegt mit Billig-Ticket

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Schon jeder zehnte Passagier, der sich auf dem Flughafen Wien tummelt, ist mit einem Billig-Ticket von Air Berlin, Niki, Germanwings oder anderen Low-Cost-Airlines unterwegs.


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"Wir haben im ersten Halbjahr rund 6,8 Millionen Passagiere abgefertigt, das ist eine Steigerung von 18,9%. Auf die Low-Cost-Carrier entfielen 684.766 Fluggäste - ein Plus von 140,4%", berichtete Flughafen-Wien-Vorstand Herbert Kaufmann gestern. Die meisten Passagiere befördert nach wie vor die Austrian Airlines-Gruppe mit einem Anteil von 59,2%, gefolgt von der Lufthansa mit 6,3%. Dahinter kommt schon der Billigflieger Air Berlin, der seinen Anteil von 2,8% auf 5% erhöhen konnte. Mit Newcomer Niki hoben im 1. Halbjahr 1,8% der Passagiere ab. Air Berlin und Niki zusammen - die beiden haben ein Kooperationsabkommen - überflügeln mit einem Anteil 6,8% bereits die Lufthansa.

Im Herbst starten die Bauarbeiten für das neue Air Cargo Center und das Handling Center West, informierte Kaufmann über die laufenden Projekte. Im Endausbau befinden sich der Flugsicherungsturm und der neue Office-Park. Die Erweiterung des Ostterminals (Projekt "Skylink") startet 2005 und soll 2008 abgeschlossen sein.

In der Luft wird es eng, bald dritte Piste notwendig

Kaufmann denkt noch weiter: "Wir brauchen laut den derzeitigen Prognosen im Jahr 2010 oder 2011 die geplante dritte Piste." Die zwei Start- und Landepisten würden bei 72 Starts und Landungen pro Stunde an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, derzeit kommt man in Spitzenzeiten auf 56 Flugbewegungen pro Stunde. Die Kosten für eine dritte Piste bezifferte Kaufmann mit etwa 350 bis 400 Mio. Euro. Auch eine Beteiligung am Flughafen Bratislava würde die dritte Piste nicht ersetzen, betonte er. Mit Bratislava würde sich aber der Zeitpunkt der Inbetriebnahme einer dritten Piste um ein paar Jahre nach hinten verschieben.

General Aviation Center bekommt neues Gesicht

Das in die Jahre gekommene General Aviation Center (GAC), wo in erster Linie VIP-Passagiere starten und landen, wird in Hinblick auf Österreichs EU-Präsidentschaft (im ersten Halbjahr 2006) neu gestaltet. Bis Ende 2005 sollen Gebäude und Hangar ein attraktiveres Gesicht bekommen. Kostenpunkt: 14 Mill. Euro.

Insgesamt belaufen sich die Investitionen des Flughafens Wien von 2004 bis 2008 auf 722 Mio. Euro. Der größte Brocken ist "Skylink" mit 280 Mio. Euro.

Ab 2005 werden die Gebühren, die die Fluggesellschaften an den Flughafen entrichten müssen, nach einer neuen Formel berechnet. Dabei werden Produktivitätssteigerungen an die Airlines weitergegeben, sagte Vorstandsdirektor Kurt Waniek. Bis 2007 will der Flughafen Wien um 15% günstiger sein als die Konkurrenzflughäfen Frankfurt, München, Prag, Budapest, Zürich und Mailand. Für die Airlines bedeutet das eine Kostenersparnis von 20 Mio. bis 30 Mio. Euro (auf Basis des Jahres 2003).

Gute Ergebnisse im ersten Halbjahr

Der Flughafen Wien-Konzern konnte im 1. Halbjahr 2004 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 5,6% auf 54,3 Mio. Euro steigern. Von den Umsätzen in Höhe von 194,9 Mio. Euro (plus 16,6%) entfielen 89 Mio. auf Airport-Umsätze, 62,3 Mio. auf das Segment Handling (Abfertigungen und Einzelleistungen) und 43,3 Mio. Euro auf "Non-Aviation" (Parkplätze, Versorgungs- und Sicherheitsdienstleistungen, Shopping, Gastronomie).