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Jemand lacht sich ins Fäustchen

Von Christina Böck

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Es muss also nicht immer das Burgtheater sein. Absagen von prominenten Namen sind in letzter Zeit ja vor allem aus dieser Richtung gekommen. Aber jetzt haben auch das MAK und sein designierter Direktor Christoph Thun-Hohenstein eine solche Meldung ausschicken müssen. Das Museum ist nämlich seiner Ausstellung mit Ex-Modeschöpfer/Jetzt-Ganztagskünstler Helmut Lang verlustig gegangen. Die wäre ab Anfang Dezember auf dem Programm gestanden.


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Kann ja mal passieren. Etwas seltsam mutet freilich die Begründung von Meister Lang an. Er ließ ausrichten: "Peter Noever trug wesentlich zur Konzeption und zur Entwicklung der Ausstellung im MAK bei. (.. .) Eine Dynamik, die ohne seine Mitwirkung nicht weitergeführt werden kann." Zack, Thun-Hohenstein, nimm das! Helmut Lang hat dabei wohl übersehen, dass Noevers Vertrag Ende dieses Jahres sowieso ausgelaufen wäre. Gut, zumindest die Eröffnung hätte Noever noch ausgerichtet. Und als Gastgeber hat er sich ja nicht lumpen lassen.

Schade ist es doch, denn mit dieser Ausstellung hätte sich das MAK einmal dem gewidmet, was einem Museum für angewandte Kunst durchaus gut anstehen würde: dem Graubereich zwischen zeitgenössischer und angewandter Kunst. Andererseits, es wird vielleicht nicht so schwer sein, einen Modedesigner zu finden, der sich als Künstler selbst verwirklichen will. Das ist nämlich momentan sowieso en vogue.