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Jemens Präsident plant Rückkehr nach Sanaa

Von WZ Online

Politik

Saudi-Arabischer Regierungsvertreter bestreitet Rückkehrpläne. | Sanaa. Der bei einem Anschlag vor zwei Wochen verletzte jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh befindet sich nach Angaben seiner Regierung auf dem Weg der Besserung und wird in Kürze aus Saudi-Arabien zurückkehren.


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Der Staatschef war zur Behandlung in das Nachbarland geflogen worden. Seitdem hatte er sich nicht in der Öffentlichkeit gezeigt, was neben teils widersprüchlichen Angaben zur Schwere seiner Verletzungen Spekulationen über seinen Gesundheitszustand aufkommen ließ.

Salehs Gegner hoffen, dass mit der Verletzung ein Ende seiner 33-jährigen Herrschaft eingeleitet ist. Allerdings hat Saleh signalisiert, nicht abtreten zu wollen.

Saleh werde "innerhalb der kommenden Tage" in den Jemen zurückkehren, sagte der stellvertretende jemenitische Informationsminister Abdo al-Janadi am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Er berief sich auf Informationen des Präsidialamts. Ein genaues Datum nannte er nicht, fügte aber hinzu, Saleh gehe es zunehmend besser.

Saudi-Arabischer Regierungsvertreter bestreitet Rückkehrpläne

Im Gegensatz dazu sagte ein saudi-arabischer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in Riad, Saleh werde nicht in seine Heimat zurückkehren. Der saudi-arabische Regierungsvertreter machte keine Angaben dazu, ob es sich bei dem angeblichen Verzicht auf eine Rückkehr nach Sanaa um Salehs eigene Entscheidung oder die des Königreichs handelte. Es sei noch nicht entschieden, wo Saleh sich in Zukunft aufhalten werde, sagte der Beamte und deutete damit an, dass der jemenitische Präsident von Saudi-Arabien in ein weiteres Land weiterreisen könnte.

Gegen Saleh gibt es im Jemen seit Monaten landesweite Proteste, bei denen der Rücktritt des seit 33 Jahren regierenden Präsidenten gefordert wird. Am 4. Juni war er zur medizinischen Behandlung nach Saudi-Arabien geflogen worden, nachdem er am Tag zuvor bei einem Angriff auf den Präsidentenpalast in Jemens Hauptstadt Sanaa verletzt worden war und vor allem Verbrennungen erlitten hatte. Die Regierung in Sanaa hatte bisher stets erklärt, der Staatschef werde nach der Behandlung im Ausland in den Jemen zurückkehren, um die Amtsgeschäfte wieder aufzunehmen. (APA/Reuters/AFP)

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