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Jetzt beginnt der Sommer - im Garten

Von Monika Jonasch

Reflexionen

Wer sich bis in den Herbst über einen farbenfroh blühenden Garten freuen will, sollte jetzt aktiv werden. Zwischen Mitte und Ende Mai ist die beste Zeit Pflanzenzwiebel und -knollen auszusetzen, die dann innerhalb weniger Wochen das Auge mit ihrer bunten Pracht erfreuen.


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Erfolg ist oft eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Ob an der Börse oder im Garten, es lohnt sich den richtigen Moment abzuwarten, dann kann eine maximale Gewinnausschüttung eingefahren werden. Im Garten wäre dieser Moment genau jetzt: Nach den Eisheiligen - am 15. Mai hat sich mit der Eisigen Sophie die letzte für heuer verabschiedet - können endlich auch sensiblere Pflänzchen, die keinen Frost vertragen, in die Natur entlassen werden.

Mexikanische Blütenpracht. Zum Beispiel Dahlien sind nun an der Reihe ausgepflanzt zu werden. Die aus Mexiko stammenden Knollenpflanzen versprechen Blütenpower vom Juli bis in den Oktober hinein. Dahlien gehören zu den farbenfrohesten Sommerblühern. Ihr Spektrum reicht von reinem Weiß über Gelb-, Orange-, Rosa- und Rottönen bis zu dunklem Violett. Auch mehrfarbige Blüten, ob in gefüllter Form oder mit stark zugespitzten Blüten, die an Kakteen erinnern, erfreuen das Auge. Es gibt sie von wahren Giganten bis zu klein bleibenden Sorten, die auch für Balkonkisterln und Blumenkästen geeignet sind.

Je höher gewachsen die Dahliensorte, desto eher benötigt sie einen gewissen Rückhalt. Große Sorten werden daher gerne im hinteren Bereich von Beeten, an Mauern oder Zäunen gepflanzt.

Kleiner Trick: Will man eine besonders große Blüte pro Stiel, entfernt man die seitlichen Blütenknospen. Wer mehrere kleine Blüten pro Trieb will, knipst besser die Spitzenknospe ab. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man verblühte Blüten regelmäßig abschneidet. Dann bilden die Dahlien immer wieder und bis zum ersten Frost im Herbst neue Blüten.

Hochformatige Edelpflanzen. Auch Gladiolen, Lilien, Ranunkeln oder Sommerhyazinthen stammen aus wärmeren Ländern und sind frostempfindlich. Daher werden sie ebenfalls am besten jetzt ausgepflanzt. Ungeduldige haben sie vielleicht schon in der Wärme des Hauses vortreiben lassen und sich so einen Vorsprung verschafft. Wie auch immer, nun heißt es jedenfalls einen schönen Platz für sie zu suchen und das Ergebnis geduldig abzuwarten.

Die meisten Zwiebelblumen bevorzugen aufgrund ihrer Herkunft aus wärmeren Regionen vorwiegend sonnige Gartenbereiche. Lilien hingegen mögen zwar die Sonne, brauchen aber einen "kühlen Fuß". Am besten man kombiniert sie daher mit niedrigeren Pflanzen, die den sensiblen Wurzelbereich abschirmen und sie so perfekt beschatten.

Lückenbüßer als kreativer Neubeginn. Ein Garten ist ein unendliches Projekt. Anfangs kann man es gar nicht abwarten, dass er zu grünen und zu blühen beginnt. Dabei passiert es den meisten Gartenanfängern, dass sie zu viel und vor allem zu dicht pflanzen. Bereits nach wenigen Wochen behindern sich Blumen, Stauden oder Gehölze so gegenseitig. Dann muss die schwere Entscheidung getroffen werden, wer weiter wachsen darf und wer aus- bzw. umziehen muss.

Gartenprofis hingegen wissen um die Bedürfnisse und Lebenszyklen der Pflanzen. Immer wieder werden kurzlebigere Gewächse ersetzt. Ende Mai, wenn klar ist, wo heuer Lücken in den Pflanzungen entstehen, wird mit Neuerwerbungen neuer Schwung in alte Pflanzungen gebracht. Der Garten verändert wieder sein Gesicht, birgt neue Möglichkeiten zur Gestaltung, neue Farben und Formen ziehen ein.

Garten im Kleinformat. Garten muss nicht zwangsläufig heißen, dass man unendlich viel Platz braucht, damit es gut aussieht. Auch eine kleine Sammlung von dekorativen Blumentöpfen bzw. -kästen bereichert so manchen Balkon oder Eingangsbereich.

Kleine Faustregel dabei: Je höher Blumen wachsen, desto weniger sind sie für den "Topfgarten" geeignet. Auf Zwiebel- und Knollenverpackungen ist daher neben Farbe, Blüte- und Pflanzzeit auch die Wuchshöhe angegeben. Überschüssiges Gieß- und Regenwasser sollte bei Gefäßen außerdem durch Löcher im Boden abfließen können. Falls sich Wasser darunter staut, kann man die Pflanzbehälter auf kleine Tonfüßchen stellen. Dann heißt es nur noch: Gießen und die Früchte bzw. Blüten seiner Arbeit genießen.

Siehe auchDossier: Gartentipps