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Jetzt ist Wiener Sommerflaute da

Von Werner M. Szabó

Wirtschaft

Der österreichische Aktienmarkt befindet sich in einer sommerlichen Flaute und hat in der letzten Juliwoche bei schwachen Umsätzen leicht nachgegeben. Die positiven internationalen Vorgaben - die Aktienmärkte zogen an den ersten vier Tagen kontinuierlich an - sind an der Wiener Börse ohne Reaktionen vorübergegangen.


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Die überraschend positiven Daten zum US-Wirtschaftswachstum haben am Donnerstag dem Konjunkturoptimismus nur kurzfristig neue Nahrung gegeben. Mit einem anualisierten Wachstum im zweiten Quartal von 2,4% lag der Wert um 0,8 Prozentpunkte über der Marktschätzung.

Vor allem an den europäischen Aktienmärkten sorgten die US-Zahlen für ein Plus in den Kursen. Hingegen tendierte die US-Börse sogar nach unten, wobei sich dieser Trend am Freitag verstärkte. Den negativen Vorgaben der Wall Street konnten sich schließlich auch die europäischen Märkte nicht entziehen und gingen schwach in das Wochenende.

Der Wiener Aktienmarkt hat weder den Aufwärtstrend während der Woche noch die Korrektur zum Wochenausklang mitgemacht. Bei unterdurchschnittlichen Umsätzen - das tägliche Handelsvolumen lag um 15 % unter dem Jahresmittel - gab der heimische Aktienmarkt an allen fünf Börsentagen der vergangenen Woche etwas nach.

Die Berichtssaison zum ersten Halbjahr läuft erst langsam an, so dass die Investoren noch einige Urlaubstage genießen können.

Der Wiener Leitindex ATX verlor 1,08% und schloss mit 1.320,28 Punkten. Der WBI als Indikator für den Gesamtmarkt schwächte sich um 0,91% auf 542,62 Zähler ab. Wien befand sich damit in Gesellschaft mit London und New York, während die meisten Eurolandbörsen ein Plus über die Runden retten konnten.

Im prime market legten Wolford weiter zu (+ 4,8 %) und notieren nun schon um rund 47 % über dem Jahresschluss 2002. Auch Palfinger zogen weiter an und waren mit plus 4,7 % zweitgrößter Gewinner im Topsegment der Wiener Börse. Fest zeigten sich auch Schoeller-Bleckmann (+ 4,1 %), UNIQA (+ 4 %) und Mayr-Melnhof (+ 3 %). Das gute Halbjahresergebnis der BA-CA wurde an der Börse nicht honoriert. Die Aktie liegt mit dem Wochenschluss von 28,30 Euro noch immer unter dem Emissionspreis von 29 Euro.

Mit gemischten Gefühlen gehen die Investoren an die Aktie der BWT heran, sie scheinen durch die Gewinnwarnung noch immer stark irritiert zu sein. Bei sehr volatiler Kursentwicklung ging die Aktie um 3,7 % tiefer aus dem Markt. Verlierer der Woche war im prime market S&T mit minus 5,7 %, gefolgt von RHI mit minus 5,3 %. OMV verloren 4,7 %. Der österreichische Öl- und Gaskonzern zog bei der Übernahme von rumänischen Tankstellen gegen den ewigen Kontrahenten MOL den Kürzeren, womit die Ungarn nun die Nummer zwei in Rumänien sind.

Deutlich schwächer notierten in der vergangenen Woche auch BETandWIN.com (- 4,6 %), Do&Co (- 4 %) und Agrana (- 3,3 %). Kursrückgänge zwischen zwei und drei Prozent verzeichneten Telekom Austria, Flughafen Wien, Böhler-Uddeholm, Verbund und VA Tech.

Bei den im standard market zu fortlaufenden Kursen gehandelten Papieren stiegen Porr Vorzug um 8,1 %, notieren aber nach wie vor um rund ein Drittel unter ihren Stammaktien. Den ebenfalls festeren SW Umwelttechnik (+ 2,3 %) standen die etwas schwächeren Lenzing (- 1,5 %) gegenüber

Von den im gleichen Marktsegment zu Einheitskursen gehandelten Werten verbesserten sich Schlumberger Stamm um 10 % und NÖM um 9,3 %. Auf der Verliererseite standen BlueBull (- 36,8 %), Admiral Sportwetten (- 15,6 %), Stadlauer (- 13,6 %) und Performance AG (- 11,1 %).

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift "bankundbörse"