Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Man muss immer auf korrekte Rechtschreibung 8en. Vong Grammatik her." Mit diesem Twitter-Eintrag, der auf den neuesten Sprachverballhornungstrend reagierte ("Was ist das für 1 Trend!") hat der Duden-Verlag einmal mehr seinen Humor in den Sozialen Medien bewiesen. Dort kürt der Verlag auch das Wort des Tages, am Montag war es das sperrige Verb "dartun". Es geht auch lebensnaher ("Milchkuh") oder mondän ("Chaiselongue"). Man ist sich auf diesen Plattformen auch nicht zu gut, sich in Diskussionen über neue Fälle einzubringen: etwa beim Vorschlag über den "Dekorativ".
Das macht den Wörterbuchverlag irgendwie sehr sympathisch. Extra Sympathiepunkte kann er jetzt gut brauchen, erscheint doch am Mittwoch die neue Ausgabe des gelben Klassikers. Mit 5000 neuen Wörtern - die mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zu leidenschaftlichen Diskussionen führen werden. Immerhin weiß man beim Duden, dass dies das einzige Buch ist, bei dem über 80 Millionen Menschen mitreden. Insofern ganz passend, dass es nun auch das weibliche Pendant zum "Wutbürger" in das Wörterbuch geschafft hat. Neben Begriffen wie Willkommenskultur, Cyberkrieg oder Low Carb steht jetzt auch Angela Merkel im Duden. Mit ihrem Namen und nicht mit der schönen Neuschöpfung "rummerkeln" (für zögern), das einst fast Jugendwort des Jahres wurde. Nicht nur das betont wieder die österreichische Vernachlässigung in diesem Genre: auch die Einbeziehung von Berliner Ausdrücken wie "icke" für "ich". Das wird man sich hierzulande noch überlegen, ob man das "liken" kann. Auch übrigens ein Wort, das man ab sofort im Duden findet.