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Jobcenter für ÖBB kommt fix

Von Franz Steinbauer

Wirtschaft

Die Bahn setzt auf angestammte Mitarbeiter. | Die Nachfolge für ÖBB-Vize Poschalko wird ausgeschrieben. | Wien. Die Bahn will ab Frühjahr ihre rund 42.000 Mitarbeiter dort einsetzen, wo diese am dringendsten gebraucht werden. Das Personal wird künftig über ein Art Jobcenter hin- und herverschoben, derzeit trägt das ÖBB-Projekt den Namen Konzernarbeitsmarkt.


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Weniger Neuaufnahmen

Als Ziel geben die ÖBB eine Vermittlungsrate von 75 Prozent an. In anderen Worten: Nur ein Viertel der neu ausgeschriebenen Stellen dürfen ab Frühjahr durch externe Bewerber besetzt werden, drei Viertel kommen aus dem Jobcenter. "Bevor die Bahn eine Neuaufnahme macht, muss überlegt werden: Kann ich das intern besser lösen", sagt eine ÖBB-Sprecherin zur "Wiener Zeitung". Die Bahn wolle auf das "eisenbahnspezifische Know-how" schon vorhandener Arbeitskräfte zurückgreifen.

Der Teufel beim Konzern-Arbeitsmarkt steckt freilich im Detail: Einerseits gibt es schon jetzt unter dem Titel "Workforce Management" ein Jobcenter, das allerdings nie richtig vom Fleck gekommen ist (gut 100 Mitarbeiter sollen durchschnittlich dort zwischengeparkt sein). Andererseits haben die traditionell starken Eisenbahnergewerkschafter ein gehöriges Wort mitzureden.

Die Arbeitnehmervertreter werden wohl alles daran setzen das neue Jobcenter als ÖBB-interne Karriereplattform zu implementieren. Die Bahn hingegen ist hauptsächlich an Versetzungen von Beschäftigten über die Grenzen der mehr als 20 Teilgesellschaften hinweg interessiert.

Zahler in ÖBB gesucht

Wird zum Beispiel ein 50-jähriger Lokführer als ÖBB-Schreibkraft oder -Reisebüromitarbeiter eingesetzt, hat der alteingesessene Mitarbeiter höhere Bezüge als ein 18-jähriger Schulabgänger, der seinen ersten Job antritt. Die Differenz zwischen den beiden Gehältern muss innerhalb des ÖBB-Konzerns von jemandem bezahlt werden - die Kosten werden wohl am Konzernarbeitsmarkt hängen bleiben.

In einer anderen Job-Liga ist man schon eine Etappe weiter: Die ÖBB haben die Nachfolge von Bahn-Vize Gustav Poschalko, der spätestens Ende 2010 aus Altersgründen ausscheiden soll, formell ausgeschrieben. Bleibt abzuwarten, ob diese Stelle intern oder extern nachbesetzt wird.