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Jörg Haider kann endlich ruhen

Von Walter Hämmerle

Politik

Kärntner Orange wenden sich vom eigenen Gründer ab. | Wien. Auch ein Jahr nach seinem Tod in der Nacht auf den 11. Oktober 2008 war Jörg Haider noch immer höchst lebendig in der österreichischen Innenpolitik: Das von ihm im April 2005 als Abspaltung von der FPÖ gegründete BZÖ stilisierte sich zum politischen Universalerben des freiheitlichen Übervaters, keine orange Rede kam ohne Haider-Bezug aus.


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Mit der Ankündigung der Union von FPÖ und Kärntner BZÖ wird Haider wohl endlich auch politisch seine letzte Ruhe finden - auch wenn sich am Mittwoch noch alle Beteiligten lauthals auf den freihetlichen Übervater beriefen. Die Wiedervereinigung mit der Strache-FPÖ, vor der Haider einst Reißaus genommen hatte, lässt sich kaum im Namen des BZÖ-Gründers argumentieren. Eher schon wird sich FPÖ-Obman Heinz-Christian Strache künftig als Einiger des dritten Lagers präsentieren.

Josef Bucher, der sich nun mit den - in Wählerstimmen gemessen - kümmerlichen Rest des BZÖ begnügen muss, kann zwar für sich in Anspruch nehmen, die allerletzte Volte Haiders - seine Positionierung im Wahlkampf 2008 als bürgerlich-liberale Kraft - fortzuführen. Da der Name Haiders außerhalb Kärntens allerdings an Strahlkraft einbüßt, wird sich über kurz oder lang auch das Rest-BZÖ vom Gründer emanzipieren.

Zitate

"Willkommen daheim!"
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache begrüßt das Kärntner BZÖ*

"Ich führe das Erbe Jörg Haiders in den sicheren

Hafen der freiheitlichen Zukunft."
Derselbe mit großem Vorbild*

"Eine Wiedervereinigung mit dem BZÖ wird es unter meiner Führung nicht spielen."
So sprach Strache noch im Februar 2007*

"Einen Pakt mit dem Teufel wird es nicht geben."
Derselbe*

"Das ist nicht das Ende des BZÖ. Das kann eine neue Entschlossenheit sein. Es ist wichtig, dass wir

Jörg Haiders Weg weitergehen.
Haiders Schwester Ursula Haubner (BZÖ) appelliert an die Ihren, den Weg ihres Bruders auch ohne die Kärntner fortzusetzen*

"Ich bleibe selbstverständlich Landeshauptmann von Kärnten."
Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler sieht seine Zukunft gesichert*

"Bei Verhandlungen ändern sich auch die Standpunkte."
Derselbe erklärt, warum er einmal vehement gegen eine Wiedervereinigung mit der FPÖ war*

"Gemeinsam streben wir zumindest die Nummer zwei in Österreich an."
Jetzt hegt Dörfler sogar hochfliegende Zukunftspläne*

"Warum soll ich mich mit einer Leiche wieder vereinigen?"
Stadler über eine mögliche Wiedervereinigung im März 2006*

"BZÖ? Sind das nicht die Bienenzüchter Österreichs?"
Ewald Stadler, damals noch FPÖ, über das frisch gegründete BZÖ im April 2005*

"Der Ewald will halt jetzt auch ein Bienenzüchter werden."
Haider erläutert die Motive Stadlers, als BZÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl 2008 anzutreten*

"Haiders Stärke in Kärnten verdankt er der Schwäche seiner Gegner - auf Bundesebene möchte dieses Gesicht niemand mehr sehen."
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky packt das BZÖ optisch nicht mehr (23. Juli 2007)*

"Unser Kurs bleibe aufrecht. Mit diesen Personen werde es weder eine Kooperation, Fusion, Wiedervereinigung oder Ähnliches geben."
Der blaue General doppelt im April 2008 nach*

"Die FPÖ ist sozusagen die Partei der Versteinerung, der Versteinerungstheorie geworden, denn man ist geistig in den 90er Jahren stehen geblieben, hat das Argumentarium des Jörg Haider übernommen, aber es sind ja neue Herausforderungen."
Haider im August 2008 über die Strache-FPÖ