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Josef Taus und Karl Blecha

Von Walter Hämmerle

Reflexionen
War zwei Mal Kreiskys Herausforderer: Josef Taus. Foto: Andy Urban

Josef Taus und Karl Blecha über Bruno Kreisky: Wie der Kanzler versuchte, die Bauern zur SPÖ zu locken, die ÖVP-Frauen einen nationalen Atom-Schulterschluss verhinderten - und wie Kreisky mit der eigenen Partei haderte.


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"Wiener Zeitung": Herr Taus, Herr Blecha, sagt Ihnen die Ziffernkombination "37 12 36" etwas? Josef Taus: Keine Ahnung.

Karl Blecha: Sagen Sie es uns.

Es handelt sich um die private Telefonnummer von Bruno Kreisky, die - auch während seiner Zeit als Bundeskanzler - im Telefonbuch stand und unter der ihn jeder anrufen konnte. Taus: Aha, mir war die Nummer nicht geläufig, ich habe ihn zwar angerufen, aber stets über das Büro, aber ( an Blecha gerichtet ) du hättest das wissen müssen, du warst ja damals SPÖ-Zentralsekretär.

Blecha: Das stimmt, aber ich habe es jetzt nicht mehr gewusst.

War das vielleicht nur eine geschickte Inszenierung Kreiskys als bürgernah? Irgendwie fällt es schwer zu glauben, dass man den Kanzler auf diese Weise tatsächlich erreichen konnte, das Telefon muss ja pausenlos geklingelt haben . . .

Blecha: Nein, nein, das war schon so. Ich war ja oft der Leidtragende, wenn ich noch spätnachts oder frühmorgens bei ihm gesessen bin, um Fragen des Tages zu besprechen, und Kreisky die ganze Zeit am Telefon hing, weil ihn wildfremde Leute einfach angerufen und mit ihren Alltagssorgen konfrontiert haben. Diese Kontakte waren ihm ungemein wichtig, das war keine Inszenierung. "Ein Politiker muss die Menschen mögen" - das predigte Kreisky stets, besonders uns Jungen.

Taus: Natürlich hatte er ein besonderes Gefühl dafür, sich öffentlich geschickt in Szene zu setzen. Die damalige ÖVP-Führung hat diese Notwendigkeit völlig unterschätzt, aber auch in der SPÖ war Kreisky mit seinem kommunikativen, offenen Stil ein Novum.

Wie passte das zu seiner betont großbürgerlichen Attitüde, etwa zu seinem Faible für maßgefertigte Kleidung, oder zu seiner Abneigung gegen allzu enge körperliche Nähe in der Politik? Blecha: Kreiskys Maßanzüge wurden erst im Zuge der Auseinandersetzung mit Hannes Androsch, damals Finanzminister und Vizekanzler, Ende der 70er Jahre ein Thema. Diesem warf Kreisky einen allzu luxuriösen Lebensstil vor, worauf Androsch mit einem Verweis auf des Kanzlers Kleidungsgewohnheiten antwortete. Erst damit wurden die Maßschuhe und -anzüge zum Thema für die Medien. Tatsächlich liebte Kreisky den Umgang mit einfachen Menschen, das Bad in der Menge, den Besuch beim Heurigen, er war ein wunderbarer Geschichtenerzähler ...

Taus: Das mit dem Heurigen kann ich bestätigen. Ich finde aber noch etwas anderes bemerkenswert: Die Führungspersönlichkeiten der Christlichsozialen kamen fast allesamt aus einfachsten Verhältnissen - Karl Lueger war der Sohn des Pedells ( Anm.: Hausmeister ) an der Technischen Hochschule, Ignaz Seipel war der Bub eines Fiakers, Leopold Kunschak war Sattler. Die Spitzen der SPÖ dagegen - Viktor Adler, Otto Bauer und eben auch Kreisky - kamen zum überwiegenden Teil aus dem jüdischen Großbürgertum.

Josef Taus und Karl Blecha. Foto: Andy Urban

Blecha: Das stimmt nur bedingt. Karl Renner zum Beispiel passt nicht in diese Reihe, der kam aus einer armen Kleinhäusler-Familie aus Südmähren.

Taus: Vielleicht kam von seiner großbürgerlichen Art auch Kreiskys beachtliche politische Gewandtheit. Er hatte ein Gefühl dafür, was die Leute hören wollten. Einmal hat ihn - er war bereits Kanzler und ich damals Chef der Verstaatlichten-Holding ÖIAG - der Vorstand von Böhler zu einer Betriebsversammlung eingeladen. Der Stahlfirma ging es damals elendiglich schlecht und man hat sich vom Kanzler Rettung erhofft. Dieser sollte bei den Arbeitern um Verständnis für schmerzhafte Sparmaßnahmen werben. Ich hielt das für keine gute Idee, aber das Management wollte unbedingt. Kreisky kam also und redete über die allgemeine Wirtschaftslage, die Stahlindustrie, politische Verantwortung und und und - keine Hand der Arbeiter hat sich während der ganzen Zeit zum Applaus gerührt, sie hörten ihm schweigend zu. Angesichts dieser kühlen Reaktion seiner Zuhörer wurde Kreisky immer nervöser. Und plötzlich schloss er seine Rede - ganz langsam, ruhig sprechend, wie es zu seinem Markenzeichen geworden ist: "Also, meine Freunde, und dass da jetzt keine Missverständnisse aufkommen: Es ist mir völlig egal, ob Böhler weniger Gewinn macht - kein Arbeitsplatz weniger, keine Gagenkürzung!" Darauf brandete tosender Applaus aller Arbeiter auf, Kreisky winkte und entschwand schnellstmöglich, der Vorstand jedoch stand wie ein begossener Pudel da. Diese Wendigkeit war schon phänomenal.

Blecha: Kreisky war eben ein Mensch - und der hat stets mehrere Seiten. ( Zu Taus ) Er hat dich im privaten Gespräch stets in den höchsten Tönen gelobt, nur einmal, da war er wirklich verärgert wegen dir. Da warst du bereits ÖVP-Obmann, es ging um die geplante Volksabstimmung über das Kernkraftwerk Zwentendorf 1978. Da der Beschluss für den Bau noch in der Zeit der ÖVP-Alleinregierung getroffen worden ist, war er der Auffassung, die Volkspartei müsse mit der Regierung einen nationalen Schulterschluss vollziehen oder sich zumindest beim Referendum neutral verhalten. Doch stattdessen habt ihr für einen Nein geworben und seid auf einen Anti-Atomkurs eingeschwenkt.

Taus: Ganz so stimmt die Geschichte nicht. Damals rief mich Kreisky vom Spital aus an - ich glaube, er ließ sich gerade die Gallensteine entfernen - und wollte mit mir über die Volksabstimmung sprechen. Ich habe ihm von Anfang an gesagt, dass bei dieser aus meiner Sicht nichts Gescheites herauskommen könne. Aber er ließ sich nicht mehr davon abbringen, ja im Falle eines Neins kündigte er dann sogar seinen Rücktritt als Kanzler an. Dazu muss man wissen, dass die größten Befürworter für das AKW die roten Gewerkschafter waren.

In der ÖVP war es wiederum so, dass die Frauen - Marga Hubinek, Marilies Flemming und viele andere - die wildesten Gegner von Zwentendorf waren, während Wirtschaft und schwarze Gewerkschafter ebenfalls für das Kraftwerk waren. Am Ende haben wir uns in der ÖVP als Kompromiss darauf geeinigt, die Abstimmung frei zu geben. Das war die Linie der ÖVP zu Zwentendorf - keine gute, wie ich gerne zugebe, aber eine andere war wegen der gravierenden internen Differenzen gar nicht möglich.

Blecha: Dann muss ich auch noch eine weit verbreitete Irrmeinung korrigieren: Kreisky war damals in Sachen Atomkraft selbst sehr unentschlossen und hat deshalb eine breite, unvoreingenommene Debatte über Pro und Contra initiiert. Damit hat er wiederum die Gewerkschafter in der SPÖ vor den Kopf gestoßen, die nicht lange herumdiskutieren wollten. Dass er dann sein politisches Schicksal mit dem Votum verknüpft hat, war ein Beschwichtigungsversuch gegenüber seinen eigenen Leuten, vor allem gegenüber ÖGB-Präsident Anton Benya.

Von einem Rücktritt war dann allerdings keine Rede mehr, als sich eine, wenngleich äußerst knappe Mehrheit gegen Zwentendorf ausgesprochen hatte. Blecha: Kreisky hat sehr wohl im Parteipräsidium seinen Rücktritt erklärt, allerdings haben sich alle dagegen ausgesprochen. Wir haben ihm eine Generalvollmacht ausgestellt, von der die meisten Präsidiumsmitglieder eigentlich überhaupt nicht wussten, was das überhaupt sein sollte. Aber Kreisky hat mit dieser Vollmacht das Atomsperrgesetz durchgesetzt, aus meiner Sicht die Basis für den darauf folgenden Wahlsieg 1979. Damit hatte er nämlich die Atom-Kritiker wieder mit der SPÖ versöhnt.

Taus: Kreisky selbst war ungemein populär, das musste ich selbst gleich zwei Mal, als ÖVP-Spitzenkandidat 1975 und 1979, einfach akzeptieren. Ein bekannter Journalist und einer meiner besten Freunde hat zu mir, als ich 1975 notgedrungen als Einspringer zum Obmann gewählt wurde, damals gesagt: "Ich hab´ zehn Jahre für den Kreisky geschrieben, jetzt kann ich nicht einfach für dich schreiben" - er war nicht der Einzige, der das zu mir gesagt hat. Bezüglich meiner Wahlchancen habe ich mir also von Anfang an keine großen Hoffnungen gemacht. Die Absolute wollte ich verhindern, das schon, aber auch das ist mir leider nicht gelungen. Ich kann aber noch eine Geschichte über Dr. Kreisky erzählen: Heinrich Drimmel ( ÖVP-Unterrichtsminister von 1954 - 1964, Anm. ), mit dem sich Kreisky gut verstand, hat mir nicht nur einmal erzählt, dass dieser öfters darüber geklagt habe, aufgrund seiner jüdischen Abstammung in der SPÖ nichts werden zu können. Ich glaube, dass Kreisky den Antisemitismus nach 1945 überschätzt hat, das zeigte ja nicht zuletzt seine eigene Karriere.

Worin unterscheidet sich die heutige SPÖ von jener der Kreisky-Ära?

Viele Jahre des Kanzlers rechte Hand in der SPÖ: Karl Blecha. Foto: Andy Urban

Blecha: Sie agiert in einer völlig anderen Zeit, das muss man schon sagen. Kreisky hat es verstanden, die gesellschaftlichen Umwälzungen, die das Jahr 1968 gebracht hat, in die Politik einzubinden. Die Partei öffnete sich für unabhängige Bürgerinitiativen und parteifreie für Experten. Heute gibt es in der SPÖ eine ungestillte Sehnsucht nach Visionen. Kreisky hat es meisterhaft verstanden, solche Visionen zu entwickeln, er hat das Gefühl fest verankert, dass die Sozialdemokratie Visionen braucht - heute kommt das zu kurz, die Visionen müssen neu erarbeitet werden.

Taus: Kanzler Josef Klaus ( 1966 - 1970, Anm. ) hat auch damit begonnen, Experten einzubinden, er hat ein Frauen-Komitee in der Parteileitung begründet und immerhin die erste weibliche Ministerin Grete Rehor kam von der ÖVP. Die Idee einer Verkürzung der Wehrpflicht auf sechs Monate wurde auch an die ÖVP-Alleinregierung herangetragen, nur eben dann nicht aufgegriffen. Auch Androschs Steuerreform, also die getrennte Besteuerung von Ehepaaren, wollte die ÖVP ebenfalls machen. Kreisky und die SPÖ waren da schneller, entschlossener.

Wie war Kreiskys Verhältnis zur ÖVP? Parteipolitisch war eines seiner Ziele, die Mehrheitsfähigkeit der ÖVP zu unterminieren. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hatte er, der die Kriegsjahre im Exil verbrachte, keinen Bezug zum "Mythos der KZ-Lagerstraße", keine emotionale Affinität zu einer großen Koalition. Taus: Natürlich war aus Kreiskys Sicht die ÖVP jene Partei, der man die Stimmen wegnehmen musste, wenn man selbst eine Mehrheit erringen wollte, aber das hat man in der ÖVP genauso gesehen, nur eben umgekehrt. Nach Kreiskys erstem Wahlsieg 1970 gab es in der ÖVP zwei Strömungen: Die einen wollten trotz Niederlage mit der SPÖ koalieren, die anderen erachteten das als rotes Strohfeuer, das schnell wieder verglüht sein werde. Ich persönlich bin überzeugt, dass Kreisky zu einer Koalition bereit gewesen wäre, das wurde jedoch von der ÖVP selbst verhindert. Damit war Kreiskys große Stunde gekommen. Und die Geschichte ging dann so weiter, dass diejenigen in der ÖVP, die gegen eine große Koalition waren, ganz besonders schnell die Nähe zu Kreisky gesucht haben - um es einmal vornehm auszudrücken.

Blecha: Ich kann bestätigen, dass Kreisky ursprünglich eine Koalition mit der ÖVP angestrebt hat. Wir hatten allerdings schon vor der Wahl klargestellt, dass wir eine Änderung des Wahlrechts wollen, deshalb kam es in der Nacht nach der Wahl 1970 zu einem Treffen mit dem damaligen FPÖ-Obmann Friedrich Peter, für dessen Partei diese Reform eine Überlebensfrage war. Jetzt gab es dafür eine parlamentarische Mehrheit - und Kreisky betonte die Möglichkeit, diese Mehrheit auch einsetzen zu können. Mit dieser Rückversicherung Peters ging Kreisky in die Verhandlungen mit der ÖVP, die dann jedoch scheiterten. Während der Minderheitsregierung kam es dann zum berühmten Koalitionsversuch Kreiskys mit den Bauern, ( zu Taus) doch das wirst du besser wissen...

Taus: Ja, er hat einem ÖVP-Abgeordneten vom Bauernbund, den ich gut kannte, das Landwirtschaftsministerium in der SPÖ-Minderheitsregierung angeboten. Und dieser Bauernbündler, ein netter Mensch, war bis an sein Lebensende stolz auf dieses Angebot - aber auch darauf, dass er es abgelehnt hatte!

Blecha: Kreisky wollte auf diese Weise die ÖVP spalten. Die Bauern waren aus seiner Sicht der ideale Partner; er hat immer gesagt: "Die brauchen mich wegen der Subventionen und sind gleichzeitig keine Konkurrenz zu den Arbeitern."

Taus: Intern war das für uns ein unglaubliches Problem.

Es gibt den Satz "Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut". Das Ende der Ära Kreisky war von zahlreichen Skandalen und Affären überschattet. Blecha: Kreisky hat diese Gefahr gesehen und deutlich dagegen Stellung bezogen. Eine Sozialdemokratie, die nur mehr den eigenen Machterhalt im Auge hat, verfehlte für ihn ihre Aufgabe. Diese Gefahr wird umso größer, je mehr Korruption möglich wird. Deshalb hat Kreisky auch einen Zehn-Punkte-Plan für eine saubere Verwaltung proklamiert. Das fiel jedoch genau in die Zeit der Auseinandersetzung mit Androsch und wurde von diesem Konflikt überlagert und verzerrt. Aber grundsätzlich hat Kreisky sehr wohl die Gefahr langer Machtausübung erkannt.

Taus: Am Ende hat Kreisky, als er bereits aus der Politik ausgeschieden war, furchtbar unter der Ausgrenzung durch seine Partei gelitten, das ist ihm unglaublich nahe gegangen. Das hat er mir mehr als nur einmal persönlich erzählt. Er hat nie verstehen können, dass ich einen radikalen Strich unter meine politische Tätigkeit gemacht habe, er jedenfalls wollte weiter mitmischen. Ich kann nicht beurteilen, ob ihn die SPÖ tatsächlich so schlecht behandelt hat, aber er selbst hatte jedenfalls das Gefühl. ( Zu Blecha ) Stimmt das?

Blecha: Ja, diesen Eindruck hatte Kreisky tatsächlich.

Taus: Ich habe zu ihm immer gesagt: "Herr Doktor Kreisky, das ist nun einmal so: Wenn man weg ist, ist man weg, das gilt für jeden." Das wollte und konnte er für sich nicht akzeptieren. Julius Raab, zu seiner Zeit der mächtigste Mann in der ÖVP, ist es genauso ergangen.

War das für die Nachfolger in der SPÖ eine notwendige Abnabelung vom einstigen Übervater? Kreisky war am Ende ja völlig verbittert, er hat sogar den Ehrenvorsitz zurückgelegt. Blecha: Eine notwendige Abnabelung war es auf keinen Fall. Er war eben mit einigen Entscheidungen seines Nachfolgers Fred Sinowatz nicht einverstanden, etwa damit, dass Finanzminister Herbert Salcher, der sein Mallorca-Paket mitgetragen hatte ...

Taus: ( lachend ) Ja, der Arme ...

Blecha: ... dass Salcher durch Franz Vranitzky als Finanzminister ersetzt worden ist. Auch dass Erwin Lanc als Außenminister Leopold Gratz weichen musste, hat ihm überhaupt nicht gefallen.

Taus: Ich habe einmal zufällig erfahren, dass Kreisky sich im Wiener AKH behandeln lassen musste. Dass ihn im Spital niemand von der damaligen SPÖ besucht hatte, war furchtbar für ihn.

Blecha: Ich habe ihn natürlich schon besucht, aber sonst kam niemand.

Taus: Ja, das hat er mir bestätigt. Kreisky hat sich auf den Gang hinausschieben lassen und mit den anderen Kranken geredet.

Zur PersonJosef Taus trat als ÖVP-Obmann 1975 und 1979 als Herausforderer gegen Bruno Kreisky bei Nationalratswahlen an. Der Wiener, geboren 1933, stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Studium der Rechtswissenschaft erarbeitete er sich als Werkstudent, nebenbei schrieb er für die "Wiener Zeitung". In die Politik kam der Anhänger der katholischen Soziallehre als Redenschreiber für die Finanzminister Eduard Heilingsetzer und Josef Klaus.

Taus war in der Regierung Klaus II (1966 - 67) Staatssekretär für Verkehr und verstaatlichte Industrie. Von 1967 bis 1975 war er als Aufsichtsratsvorsitzender der Verstaatlichten-Holding ÖIG bzw. ÖIAG tätig, von 1968 bis 1975 war er Chef der Girozentrale. Von 1975 bis 1979 war er Obmann der ÖVP, von 1975 bis 1991 Abgeordneter zum Nationalrat.

Seit 1989 ist Taus erfolgreicher Unternehmer (Management Trust Holding AG).

Zur PersonKarl Blecha war viele Jahre Kreiskys verlängerter Arm in die SPÖ. Geboren 1933 in Wien, studierte Blecha Soziologie und Psychologie. Er war Obmann der Jungen Generation sowie des Verbands der Sozialistischen StudentInnen. Von 1963 bis 1975 war er Direktor des Instituts für empirische Sozialforschung (Ifes).

Von 1970 bis 1983 war Blecha Abgeordneter zum Nationalrat, von 1976 bis 1981 Zentralsekretär der SPÖ. 1983 wurde Blecha Innenminister.

1989 musste er alle Ämter zurücklegen, da er im Verdacht stand, in illegale Waffengeschäfte verwickelt zu sein. Blecha wurde wegen Urkundenunterdrückung und Fälschung von Beweismitteln zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Vom Hauptvorwurf des Amtsmissbrauches wurde er freigesprochen.

Seit 1999 ist er Präsident des sozialdemokratischen Pensionistenverbandes.