"Konnte Partei nicht einen und will sie nicht spalten." | Royal und Nicolas Sarkozy kandidieren so gut wie sicher. | Paris/Wien. Im Kampf um das französische Präsidentenamt lichten sich die Reihen. Nach Monaten der Spekulationen stehen die Kandidaten für das höchste Amt im Staate bei den drei Großparteien so gut wie fest.
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An der Spitze der Sozialisten wird wohl Ségolène Royal stehen, denn ihr größter parteiinterner Rivale hat gestern, Donnerstag, das Handtuch geworfen. "Da ich die Partei nicht einen kann, will ich sie auch nicht spalten", erklärte Ex-Premier Lionel Jospin in einem Interview mit dem Radiosender RTL in Paris. Er werde nicht bei der Abstimmung im November kandidieren, bei der die Sozialisten bestimmen, wen sie in den Präsidentschaftswahl schicken. Jospin begründete seine Entscheidung damit, dass es ihm nicht gelungen sei, Dynamik für seine Bewegung zu entwickeln.
Seit August versuchte Jospin erfolglos den anderen sozialistischen Aspiranten auf das Präsidentenamt Unterstützung abzuringen, um gemeinsam gegen Royal Front zu machen. Der ehemalige Regierungschef war der einzige, der in Umfragen - wenn auch weit abgeschlagen - dazugewann. Jetzt dürfte der Weg für die in Umfragen haushoch führende Royal frei sein, auch wenn Jospin erklärte, bei dem Votum im November jemand anderen als Royal unterstützen zu wollen.
Im Präsidentschaftswahlkampf wird Royal aller Voraussicht nach auf Nicolas Sarkozy von der konservativen UMP treffen. Dessen ehemaliger Erzrivale, Premier Dominique de Villepin, hat bereits erklärt nicht kandidieren zu wollen, und ein anderer Anwärter auf den Präsidentensessel ist bei der Partei nicht in Sicht. Allein Präsident Jacques Chirac hält sich eine mögliche Kandidatur für eine zweite Amtszeit noch offen.
Für die dritte Macht in Frankreich, die rechts-extreme Front National, steht bereits Jean-Marie Le Pen fest, der es bereits im Jahr 2002 in die Stichwahl geschafft hatte.