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Jubeln über den Ist-Zustand

Von Matthias Greuling

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Der ORF gibt in den Jahren 2019, 2020 und 2021 insgesamt 305 Millionen Euro für heimisches Programm aus, jährlich sollen es mindestens 95 Millionen sein. Diese Vereinbarung wurde in einem feierlichen Rahmen im Bundeskanzleramt von Medienminister Gernot Blümel, ORF-Chef Alexander Wrabetz und Branchenvertretern unterzeichnet.

Sie entlockt den heimischen Filmproduzenten ein hörbares Aufatmen, denn: So planungsunsicher wie die vergangenen Monate konnte es nicht weitergehen. Jetzt ist immerhin klar, dass der ORF seiner Verpflichtung, heimisches Programm zu produzieren, auch weiterhin im gewohnten Umfang nachkommen wird können: Für die letzten drei Jahre stand mit 300 Millionen Euro nur marginal weniger Budget zur Verfügung. Das neue Budget ist zwar leicht erhöht worden, de facto stagniert es allerdings, wenn man die Inflation miteinberechnet. Der Status quo eines an sich gut eingespielten Systems bleibt also erhalten. Es geht darum, identitätsstiftende Inhalte zu generieren, sei es als Film, Serie oder Doku.

Für die Filmbranche bedeutet das, mit einigermaßen Planungssicherheit in die nächsten Jahre gehen zu können - bei den langwierigen und kostenintensiven Vorbereitungen, die es sonst in keiner anderen Kunstform gibt, ein absolutes Muss. Trotzdem darf man sich wünschen, dass die Verantwortlichen noch eindeutiger bekannt hätten, den heimischen Film zu fördern, anstatt sich bloß für die Erhaltung des Ist-Zustands feiern zu lassen.