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Jubiläums-Dilemma der SPÖ

Von Walter Hämmerle

Politik

Wie soll die SPÖ mit dem Jubiläumsjahr umgehen? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine Podiumsdiskussion beim gestrigen Auftakt der zweitägigen SPÖ-Neujahrskonferenz.


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"Natürlich ist es öd und völlig illegitim, die Jubiläen des heurigen Jahres parteipolitisch zu instrumentalisieren - dennoch wird es passieren, und zwar von allen Parteien." Peter Huemer, Journalist und Historiker, gibt sich bezüglich des Ablaufs der kommenden Monate keinen großen Illusionen hin. Und da es ohnehin passieren werde, hat er auch einen Rat parat: Deren "defensive Grundhaltung" sei angesichts ihrer historischen Rolle völlig "unangebracht". Um eigenständiges - in diesem Fall sozialpolitisches - Profil zu gewinnen, biete sich für die Partei zudem der 8. September, an dem vor 50 Jahren das ASVG beschlossen wurde.

Für den Direktor der Museen der Stadt Wien, Wolfgang Kos, besteht das Dilemma der SPÖ in der "Möglichkeit, dass ausgerechnet diejenigen die Angst vor den parteipolitischen Folgen haben, das Jubiläumsjahr groß reden". Er hält es für nicht unwahrscheinlich, dass die Feierlichkeiten an den Menschen "vorbeiplätschern". Wichtig würden es vor allem die Älteren nehmen, die noch eigene Erinnerungen an die Ereignisse hätten, diese seien jedoch ohnehin zumeist "politisch gebunden".