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Käthe Sasso erzählt in einem Hörbuch aus ihrem Leben.
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Wien. Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Faschismus lag ihr in den Genen: Katharina Sasso, geborene Smudits (Jahrgang 1926) wurde im Alter von 15 Jahren von der Gestapo in Wien festgenommen, weil sie nach dem Tod ihrer Mutter deren Aufgabe im Kampf gegen die Nazis übernommen hatte. Schon als Schulkind hatte sie den Hinauswurf ihrer jüdischen Mitschülerinnen hinterfragt und sich bei der Nazi-Lehrerin unbeliebt gemacht. Nur ihr jugendliches Alter rettete ihr offensichtlich das Leben. Die meisten ihrer Mitangeklagten wurden hingerichtet. Katharina oder Käthe, wie sie von ihren Freunden genannt wird, musste "nur" ins KZ. Im Herbst 1944 wurde sie nach Ravensbrück überstellt, wo sie gemeinsam mit ehemaligen weiblichen Reichstagsabgeordneten eingeliefert wurde, die man nach dem Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 festgenommen hatte. Ende April 1945 flüchtete sie gemeinsam mit einer Freundin von einem der Todesmärsche, auf die die SS die KZ-Insassen zwang, und kam ein Monat danach heim nach Wien, wo sie gleich einmal aus einer Straßenbahn hinausgeworfen wurde, weil sie als KZ-Heimkehrerin natürlich keinen Fahrschein hatte.
In dem Hörbuch "Nicht nur in Worten, auch in der Tat - Käthe Sasso erzählt ihre Jugend im Widerstand" (supposé - ISBN 978-3-86385-003-6) spricht Käthe Sasso von ihrer Kindheit, von ihrer Zeit in der Hand der Wiener Gestapo, Misshandlungen bei den Verhören, den unmenschlichen Verhältnissen in den Wiener Gefängnissen und manchem Hoffnungsstrahl, wie jener Gefängnisaufseherin, die den sie einliefernden Gestapomännern entgegenwarf: "Jetzt bringt ihr uns schon Kinder."
Käthe Sasso ist eine der letzten noch lebenden Zeitzeuginnen, die aus eigenem Erleben vom Ende der ersten Republik und dem ungleichen Kampf gegen die Nazis sowie dem Leiden im Konzentrationslager erzählen können. Man sollte ihr zuhören.