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Jugend ohne Engagement?

Von Petra Tempfer

Politik
Frischen Wind bringen Junge ins Leben Älterer.
© © Peter Maszlen - Fotolia

Die vom Bundeskanzleramt gestartete Initiative wird mit 80.000 Euro gefördert.


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Wien. Die Jugend ist faul, sitzt ständig vor dem Computer und denkt nur an sich selbst. Wer hat nicht Sätze wie diesen schon oft gehört oder gar selbst gesagt? Tatsache ist, dass sie ein schlechtes Licht auf die "Jugend von heute" werfen - das Gegenteil beweisen soll nun die Initiative "Future Spirit", die vom Bundeskanzleramt initiiert und am Donnerstag präsentiert und gestartet wurde.

Neue Wege zu Gerechtigkeit

Konkret sind es 15- bis 25-Jährige, die die Initiative bei ihrem sozialen Engagement unterstützen will. Bis 15. Juli können Teams von mindestens drei Personen Ideen einreichen, die neue Wege zu mehr sozialer, kultureller, ethischer, religiöser oder wirtschaftlicher Gerechtigkeit aufzeigen. Die besten werden bis August von einer Jury aus Vertretern von zivilgesellschaftlichen Organisationen (NGOs), Medien, Pädagogen und Jugendlichen ausgewählt.

NGOs helfen schließlich auch bei der Umsetzung. Gleichzeitig ernennt jedes Team Media Scouts, die den Projektverlauf an die Öffentlichkeit tragen. Schulische Projekte werden dabei mit bis zu 2000, außerschulische mit bis zu 5000 Euro gefördert, insgesamt vergibt "Future Spirit" 80.000 Euro. Im Mai 2013 werden die besten Ideen prämiert.

"Wir leben in einer Welt, in der wir täglich vor Augen geführt bekommen, dass die Gier nach Erfolg sehr stark ist. Gleichzeitig werden wir mit Armut und Arbeitslosigkeit auch bei jungen Menschen konfrontiert. Das zeigt uns, wie wichtig Solidarität und Menschlichkeit sind", meinte dazu Bundeskanzler Werner Faymann bei der "Future-Spirit"-Präsentation am Donnerstag.

Vizekanzler Michael Spindelegger, ebenfalls Schirmherr der Initiative, legte den Fokus auf den Generationenzusammenhalt. Man müsse Wege finden, sich besser zu vernetzen - und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Betreuung der Älteren durch Jüngere besser und reibungsloser funktioniert. "Religion motiviert dabei und gibt die Kraft, hinzuschauen anstatt vorbeizugehen", ergänzte Kardinal Christoph Schönborn, der dritte Schirmherr im Bunde.

Welche Religion, das ist zumindest bei "Future Spirit" nicht wesentlich. Ist doch sogar der Komplex "Kulturelle, ethische und religiöse Vielfalt" eine der Kategorien, in denen Projekte eingereicht werden können. Die zwei weiteren sind "Soziale Gerechtigkeit und Generationendialog" sowie "Menschenrechte".

Die Schüler Reinhard und Fabian aus Kärnten, die zum "Future-Spirit"-Start extra nach Wien gekommen sind, wissen bereits, welche Sparte sie am meisten für ihr Projekt interessiert: der Generationendialog. "Wir wollen in Altersheime gehen und den Menschen über das aktuelle Geschehen aus den Tageszeitungen vorlesen", so Fabian, "weil gerade die Älteren zu oft einfach abgeschoben werden."