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Jugendkult ist nichts Neues

Von Hans-Paul Nosko

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Dass Kinder später einmal nicht die Welt ihrer Eltern vorfinden würden, war zu allen Zeiten Gewissheit. Was die Arbeitswelt anlangt, so sind die Veränderungen der jüngsten Vergangenheit allerdings enorm.

Die Ö1-"Dimensionen" spannten Mittwochabend einen weiten Bogen: Vom Zeitalter des beginnenden Eisenbahnbaus bis zur Ära des Self-Marketings und der Ich-AG. Erfreulicherweise kamen nicht nur vertraute Problemlagen wie das Ansteigen prekärer Beschäftigungsverhältnisse oder der Konsum als Ersatz für sinnstiftendes Arbeiten zur Sprache.

Hochinteressant war etwa, dass bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert in den USA ein Jugendkult regierte, der zum Hinausdrängen Älterer aus arbeitsintensiven Branchen wie dem Eisenbahn- oder Bergbau führte. Gewisse Phänomene der Arbeitswelt kannten also bereits unsere Ururgroßeltern. Eine durchaus nicht beruhigende Erkenntnis.