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Die besten Konzepte bezüglich Integration trauen die 14- bis 29-Jährigen laut Umfrage der ÖVP zu.
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Wien. ÖVP und FPÖ liegen bei den Jungen bei einer Umfrage gleichauf. Laut dieser, die das Meinungsforschungsinstitut "marketagent.com" und "DocLX" unter 14- bis 29-Jährigen für den "Jugend Trend Monitor" durchgeführt haben, kämen die Schwarzen bei der Nationalratswahl am 15. Oktober auf 24 und die Blauen auf 23,9 Prozent. Menschen mit Matura würden dabei eher zur ÖVP und jene ohne Matura zur FPÖ tendieren. 13,1 Prozent würden die SPÖ wählen, 9,7 Prozent die Grünen und 6,1 Prozent die Neos.
Die laut "marketagent.com" repräsentative Umfrage mit einer Schwankungsbreite von maximal 1,8 Prozent wurde im Sommer online durchgeführt - kurz, bevor bekannt wurde, dass Peter Pilz mit einer eigenen Liste antritt. Mehr als 3000 Personen mit unterschiedlichem Bildungsgrad wurden befragt.
Vergleicht man das Ergebnis mit dem Wahlverhalten der bis 29-Jährigen der Nationalratwahl 2013, so zeigt es eine um vieles deutlichere Tendenz hin zu ÖVP und FPÖ. Bei der Wahl 2013 lagen SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne nahezu gleichauf. Die meisten, nämlich 22 Prozent der bis 29-Jährigen, hatten die FPÖ gewählt, knapp dahinter lagen ÖVP und Grüne mit 21 Prozent, dicht gefolgt von der SPÖ mit 20 Prozent. Die Neos erhielten 6 Prozent, und das Team Stronach wurde von 5 Prozent der Jungen gewählt.
Warum ÖVP und FPÖ die anderen Parteien bei der aktuellen Umfrage deutlich abgehängt haben, liege vermutlich auch an dem im Wahlkampf dominanten Thema Integration, sagt dazu Eva Zeglovits, Geschäftsführerin des Instituts für empirische Sozialforschung (Ifes). Damit würden sich die Jungen aber kaum von den Älteren unterscheiden, dieses Thema sei omnipräsent.
Dem "Jugend Trend Monitor" zufolge trauen jedenfalls die 14- bis 29-Jährigen der ÖVP die besten Konzepte bezüglich Integration zu. Dafür, dass laut Umfrage mehr junge Frauen als Männer die FPÖ wählen würden, obwohl diese grundsätzlich eine eher männliche Wählerschaft hat, haben die Studienautoren keine Erklärung.
Ein ganz wesentlicher Unterschied zu 2013 ist laut Zeglovits, dass die ÖVP diesmal Wähler der Oppositionsparteien, zu denen junge Menschen grundsätzlich stärker tendieren, für sich gewinnen kann. Warum? "Weil diesmal die Botschaft, alles neu und anders zu machen, von ÖVP-Chef Sebastian Kurz kommt", sagt Zeglovits.
"Stammwähler werden weniger"
Die unter 30-Jährigen machen nur ein Fünftel der Wahlberechtigten aus, und deren Wahlbeteiligung ist ebenfalls geringer (2013 lag sie bei rund 60 Prozent, insgesamt betrug sie 75 Prozent). Für die gewählte Partei könnte aber jeder Erstwähler auch für die folgenden Wahlen eine gewonnene Stimme bedeuten - wenngleich "die klassischen Stammwähler immer weniger werden", sagt Zeglovits. Zu sagen, die Jungen interessierten sich weniger als früher für Politik, sei aber falsch. "Sie interessieren sich vielleicht weniger für die Parteien - für die Politik aber schon."