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Jungpolitiker bevorzugt offenes Spiel der Kräfte

Von Alexandra Grass

Politik

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Dass er sich nicht scheut, stets seine Linie zu verfolgen und so innerparteilich nicht immer auf Gegenliebe stößt, hat der jüngste FPÖ-Abgeordnete, Uwe Scheuch, schon bewiesen. Wie er als einer der "Knittelfelder" gezeigt hat, tritt er auch gegen die Bundespartei auf, wenn deren Vorstellungen seinen Positionen widersprechen.

Das freie Wort ist dem Jungpolitiker "sehr wichtig" - sowohl in den eigenen Gremien als auch im Plenum. "Wenn ein 1.000prozentiger Klubzwang bestünde, wäre ich dafür, den Nationalrat abzuschaffen." Er bevorzugt "ein offenes Spiel der Kräfte", wie in der Kärntner Landesregierung der Fall.

Der 33jährige waschechte Freiheitliche fühlt sich sowohl Parteichef Herbert Haupt als auch LH Jörg Haider verpflichtet, stellt aber die Kärntner Landesinteressen in den Vordergrund.

Seine Lebensphilosophie "Wer kämpft, kann gewinnen, wer nicht kämpft, hat verloren" findet Einzug in viele Lebensbereiche. Schon mit 16 war Scheuch aufgrund des sehr frühen Todes des Vaters gezwungen, weitreichende Entscheidungen - vor allem für den elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Hof, den er gemeinsam mit seinem Bruder Kurt bewirtschaftet - zu treffen.

Als Vorbilder nennt er Haider sowie Großvater Robert Scheuch, Gründungsmitglied der FPÖ-Vorgängerorganisation WdU (Wahlpartei der Unabhängigen) und erster Kärntner Abgeordneter im Nationalrat. Sein Bruder - Kurt Scheuch - saß ebenso schon im Hohen Haus und ist jetzt Kärntner Landtagsabgeordneter.

Ursprünglich wollte er nicht wirklich in die Politik gehen, wurde dann aber "auf dem falschen Fuß erwischt". Das Angebot, als Vertreter der Landwirtschaft tätig zu sein, war verlockend - eine Chance, aktiv etwas zu verändern.

Am 20. Dezember 2002 ist Scheuch, im Zuge der letzten Nationalratswahl, über die Landesliste ins Hohe Haus eingezogen und betreut die Agenden Land- und Forstwirtschaft sowie Jugend.

Uwe Scheuch wurde am 15. Juni 1969 in Villach geboren, besuchte die Volksschule Mühldorf, das Bundesrealgymnasium Spittal/Drau und schloss sein Studium an der Boku Wien mit dem Dipl.-Ing. ab. Seit 1990 betreibt er seinen Hof in Mühldorf, war 1997 bis 2000 Geschäftsführer eines landwirtschaftlichen Unternehmens in Ungarn, Geschäftsführer der Mühldorfer Sand- und Kieswerke GmbH seit 1998, seit 2001 technisches Büro für Forstwirtschaft.

Politische Laufbahn: Seit 2001 Kärntner Landesparteiobmann-Stv., Vizepräsident der Kärntner Kammer für Land- und Forstwirtschaft, Landesobmann-Stv. der Freiheitlichen Bauern sowie seit 2002 Mitglied der Bundesparteileitung und Mitglied des Vorstandes des Bundesagrarausschusses der Freiheitlichen Bauernschaft.

Scheuch ist verheiratet und hat einen Sohn (6) und eine Tochter (3). Seine eher magere Freizeit verbringt der passionierte Jäger vor allem mit Familie und Freunden.