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Justiz finalisiert Causa um Hypo-Put-Optionen

Von Stefan Melichar

Wirtschaft

Gutachten eingelangt, Staatsanwalt soll im Herbst Vorhabensbericht vorlegen.


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Wien/Klagenfurt. Die Justiz packt das nächste heiße Eisen rund um die Kärntner Hypo an: Wie der "Wiener Zeitung" aus mit der Angelegenheit vertrauten Kreisen bestätigt wurde, finalisieren die Staatsanwälte derzeit ihre Ermittlungen in Zusammenhang mit - möglicherweise eigenmittelschädlichen - Nebenvereinbarungen, die die Bank in den Jahren 2006 und 2007 mit Vorzugsaktionären geschlossen haben soll.

Das entscheidende Gutachten in der Causa ist mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft eingelangt. Nun arbeitet diese an einem Vorhabensbericht, in dem sie entweder eine Anklageerhebung oder eine Verfahrenseinstellung empfiehlt. Der Bericht soll heuer fertig werden, wobei mit einer "zeitnahen" Vorlage - wahrscheinlich im Herbst - gerechnet wird. Die Letztentscheidung trifft dann das Justizministerium. Die Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, Ex-Hypo-Manager hätten Dividenden- und Rücknahmegarantien (sogenannte Put-Optionen) gegeben, weshalb die Vorzugsaktien zu Unrecht als Eigenmittel in der Hypo-Bilanz verbucht worden wären. Sie ermittelt wegen des Verdachts auf Untreue und Bilanzfälschung, alle Betroffenen haben sämtliche Vorwürfe immer bestritten.

Martinz-Prozess startet

In einer anderen Hypo-Causa müssen sich ab morgen, Mittwoch, der Kärntner ÖVP-Chef Josef Martinz, der Steuerberater Dietrich Birnbacher und die Chefs der Kärntner Landesholding wegen des Vorwurfs der Untreue vor Gericht verantworten: Es geht um ein Sechs-Millionen-Euro-Honorar an Birnbacher im Zuge des Hypo-Verkaufs an die BayernLB 2007.

Alle Verdächtigen bestreiten die Vorwürfe.