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Käfer als Zugpferd

Von Anton Silhan

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Da war er nun also: der erste Teil des als Vierteiler geplanten Fernsehfilms über den Journalisten "Daniel Käfer" nach dem Roman von Alfred Komarek, der uns bereits den Gendarmen Simon Polt bescherte. Als Osterei hat uns der ORF am zweiten Feiertag "Daniel Käfer - Die Villen der Frau Hürsch" ins Nest gelegt. 922.000 Zuseher haben, laut Teletest, das Geschenk auch angenommen.

Als Geschenk durfte man den Film wirklich sehen; nicht nur wegen seiner Bildsprache; auch, weil wieder Julian Roman Pölsler, wie schon beim "Polt", für Drehbuch und Regie sorgte, und weil mit einer Spitzenbesetzung aufgewartet wurde: allen voran natürlich Peter Simonischek, der als Titelheld das wahre Zugpferd ist. Aber auch weitere Rollen waren hochkarätig besetzt; mit Udo Samel, Bernadette Heerwagen, Suzanne von Borsody, Birgit Minichmayr, Ingrid Burkhard, Karl Markovics, Louise Martini, Branko Samarovski, Ludwig Hirsch u. a.

Protagonistin ist auch die Ausseer Landschaft. Nicht nur diese gibt dem Film ein heimatliches Gefühl, sondern auch, dass da die Leute so reden wie die Leut' eben reden.

Gut beobachtet von Komarek der Ausstieg des nach oben weggelobten Chefredakteurs Käfer in einem deutschen Verlag. Es folgt die Rückkehr ins Paradies seiner Jugend. Käfer will hier, voll der Erinnerungen, dazugehören, vielleicht ein wenig zu rasch; die "Eingeborenen" nehmen ihn nicht gerade mit offenen Armen auf. Beides soll ja gelegentlich wirklich vorkommen.