Bei Herrn und Frau Österreicher steht er ganz oben auf der Liste der beliebtesten Getränke - der Kaffee.
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Und mit einem Jahresverbrauch von 8,1 kg pro Kopf liegt Österreich im europaweiten Vergleich bereits an zweiter Stelle hinter Finnland mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 9,4 kg.
Doch obwohl der Kaffeeverbrauch mit 44,8 Mill. Tonnen in Österreich 2002 weiterhin stabil blieb, musste die heimische Kaffee-Branche im vergangenen Jahr wegen anhaltend rückläufiger Preise für Röstkaffee einen Umsatzrückgang von 5% auf 220 Mill. Euro hinnehmen. Im 1. Halbjahr 2003 fiel der durchschnittliche Kilopreis um 38 Cent auf den neuen Tiefstand von 5,55 Euro je Kilogramm. Damit habe Kaffee derzeit denselben Preis wie im Jahr 1965, betonte Gerd Schütz, Präsident des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes, gestern vor Journalisten. Doch die diesjährige Ernte könnte nach langem wieder etwas schlechter ausfallen und die Nachfrage erstmals das Angebot übersteigen, sagte Schütz weiter.
In Österreich werde hauptsächlich Rohkaffee aus Brasilien (39%), Vietnam (13,9%) und Kolumbien (12,4%) verwendet. Besonders der Kaffee-Anteil aus Vietnam stieg seit dem Jahr 2000 von 8% auf 14%: Schütz führte das auf die mittlerweile relativ gute Qualität und den sehr günstigen Preis zurück. Am Weltmarkt kostet ein Pfund Rohkaffee derzeit etwa 73 Cent.
Österreicher sind echte "Heimgenießer"
Von den jährlich 350 Mill. Litern trinken die Österreicher 70% am liebsten daheim. 20% werden im Büro konsumiert, 10% in der Gastronomie. Hier würden vor allem die Coffee Shops immer mehr punkten, sagte Verbandsvizepräsident Harald Mayer. Durch das Konzept "Kaffee als Lifestyle-Produkt" würden wieder vermehrt junge Menschen an das Genussmittel Kaffee herangeführt. Doch die Wiener Kaffeehauskultur ließe sich keineswegs von "Coffee to go" und hochwertiger Qualität in Pappbechern verdrängen, im Gegenteil: Sie hätten ihr Angebot der Vielfältigkeit angepasst.
Heuer findet am 1. Oktober bereits zum zweiten Mal der Tag des Kaffees statt. Auf Initiative des Verbandes wird es seitens der Kaffeehäuser, Gastronomiebetriebe und Röster wieder diverse Angebote geben.