Lebensmittel mit Ei sollen auf Art der Haltung hinweisen. | Wien. Käfighaltung für Legehennen ist zwar seit Jahresanfang in Österreich verboten, der Import bleibt aber erlaubt. Gastronomie und Lebensmittelindustrie verwenden daher großteils weiterhin die billigeren Käfig-Eier, die sie aus dem Ausland beziehen.
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Nur ein Drittel der Eier in Österreich werden laut Agrar Markt Austria (AMA) im Einzelhandel verkauft, der Großteil wird verarbeitet: 22 Prozent in der Industrie und 40 Prozent in der Gastronomie und Hotellerie sowie in Großküchen. "Fast alle Großhandelsketten verkaufen Käfig-Eier. Auch Fertigmischungen für die Gastronomie enthalten oft Käfig-Eier", sagt Johanna Stadler-Wolffersgrün, stellvertretende Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten.
In fast allen anderen EU-Ländern tritt das Käfighaltungs-Verbot erst 2012 in Kraft. Damit ist das Problem aber nicht gelöst: "In manchen Ländern laufen bis 2020 Übergangsfristen", so Stadler-Wolffersgrün.
Von den in Österreich jährlich verbrauchten zwei Mrd. Eiern wird fast ein Viertel importiert, so Michael Wurzer, Geschäftsführer der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG). Er schätzt, dass acht von zehn Import-Eiern aus Käfighaltung stammen. Wurzer fordert daher für Lebensmittel mit Eiern wie Nudeln und Kuchen eine Kennzeichnungspflicht, die auf die Art der Hühnerhaltung hinweist.
Als bisher einziger Großbäcker verwendet Ölz seit Anfang Juni nur noch Eier aus der Bodenhaltung. Ölz bereitete sich laut eigenen Angaben seit 2005 auf die Umstellung vor - das Suchen und Zertifizieren der Lieferanten habe bis jetzt gedauert. Inklusive Marketing kostete der Prozess eine Million Euro. Die Mehrkosten sollen nicht an den Kunden weitergegeben werden.
"Langfristig ist unser Ziel, auf Eier aus Freilandhaltung umzustellen", so Geschäftsführer Bernhard Ölz. Derzeit werden aber zu wenig Freilandeier in Österreich produziert. Ölz verarbeitet jährlich 30 Mio. Eier.