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Alle Jahre wieder, wenn es heiß wird, treibt der ORF eine seiner Programmspezialitäten auf die Spitze: die Wiederholung. Im Fernsehen werden Uralt-Serien und Spielfilme zum xten-mal einer Reprise
zugeführt, sogar im Hörfunk stehen Wiederholungen auf der Tagesordnung. So lange es sich dabei um so herausragende Sendungen wie Peter Huemers "Im Gespräch" in Ö 1 handelt, bin ich auch gar nicht
böse darüber. Ganz im Gegenteil, klugen Köpfen hört man eben immer wieder gerne zu, und beim zweiten Anlauf kann man auf neue Aspekte stoßen und Feinheiten entdecken, die einem bei der Premiere
womöglich entgangen sind. Wenn ich es aber, wie neulich geschehen, mit der · wievielten? · Ausstrahlung der ersten Staffel des "Kaisermühlen Blues" zu tun bekomme, kann ich schon ungehalten werden.
Was soll es da wohl an Subtilitäten geben, die man hätte übersehen können?
Eigentlich müßte man dem ORF auf derartige Wiederholungsorgien programmatisch-konsequent ebenfalls mit Wiederholungen antworten. Man könnte beispielsweise hier bereits erschienene "Horchposten"
und "Linsengerichte" in unveränderter Form nochmals abdrucken. Quod licet bovi . . . Das wäre nur fair und "angemessen". Waffengleichheit: Wiederholung gegen Wiederholung. Kampf der alten Hüte.
Da ich aber annehmen darf, daß unsere Leserschaft wenig Verständnis für eine derartige Notwehrreaktion aufbringen würde, will ich davon Abstand nehmen und es für heute bei der bloßen Androhung
belassen.