Eine Indigene kämpft in Peru gegen die Zerstörung der Umwelt durch den Goldabbau.
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Nélida Ayay Chilón ist eine Bäuerin aus der Gemeinde Porcón in den peruanischen Anden und fest entschlossen, ihre Umwelt zu verteidigen. Sie ist eine Quechua, also eine Angehörige jenes indigenen Volkes, dessen Vorfahren zu Zeiten der Conquistadores abgeschlachtet, versklavt und enteignet wurden. Die Verfolgung der Quechua hält bis in die heutige Zeit an und so wurden noch in den 1990er Jahren mehr als 200.000 Quechua zwangssterilisiert. Zu jener Zeit begann auch der Bergbaukonzern Minera Yanacocha in der Region Cajamarca Gold abzubauen. Es ist die zweitgrößte Goldmine der Welt und gehört mehrheitlich der amerikanischen Newmont Mining Corporation sowie der Weltbank über deren Tochter International Financial Corporation. Während jahrein, jahraus Gold gescheffelt wurde (kolportierter Wert bis heute: sieben Milliarden Dollar), wurde kontinuierlich auch die Umwelt verseucht. Unter anderem mit dem allseits beliebten Gift Zyanid. Das wird nämlich beim Goldabbau verwendet und gelangte in den Naturkreislauf, Wasserverschmutzung und Fischsterben inklusive. Als Yanacocha Minera eine neue Phase einläuten wollte, reichte es Nélida. Zuerst sollte ein Berg in Porcón ausgebeutet werden, wo eine der letzten traditionellen Quechua-Gemeinden des Hochlands von Cajamarca angesiedelt ist. Als dieses Ansinnen nach heftigen Protesten verworfen wurde, gab es einen neuen Plan: Vier Bergseen der Gegend sollen trockengelegt werden, um das darunter befindliche Gold fördern zu können. Einer dieser Seen soll sogar als Giftmülldeponie dienen. Das Projekt heißt "Conga", dessen Abschluss ist für 2017 vorgesehen. Doch die Bevölkerung, zumal die indigene, wehrt sich dagegen. Mitten unter ihnen Nélida. Sie organisierte den Widerstand mit ihren Nachbarn und nahm sogar das Studium der Rechtswissenschaften auf, um Konzern und Regierung Paroli bieten zu können. Letztere unterstützt die Goldabbau-Bestrebungen; immerhin plant Minera Yanacocha 4,8 Milliarden Dollar zu investieren. 2012 eskalierte die Situation. Während friedliche Proteste und ein Generalstreik im Gange waren, rief Präsident Humala Ollanta den Ausnahmezustand aus. Fünf Menschen wurden von der Polizei erschossen, viele andere Personen wurden schwer verletzt oder willkürlich verhaftet. Nélida konnte wahrscheinlich Schlimmeres verhindern, indem sie die Medien alarmierte. Durch den Einsatz der 31-Jährigen erhielt das Projekt, das bis heute aufrecht ist, internationale Aufmerksamkeit und läuft derzeit auf Sparflamme. Nélidas Leben und die Situation in Cajamarca wiederum wurden nun sogar unter dem Titel "Hija de la Laguna" ("Tochter des Sees") verfilmt. Immerhin zeigt nun auch das Kulturministerium Verständnis, zeichnete den Film aus und nannte ihn "dringend notwendig". Wer weiß - vielleicht gewinnt Nélida letztlich den Kampf.