Zum Hauptinhalt springen

Kampf um die Hypo-Hauptrolle

Von Simon Rosner

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Wann immer ein Ärgernis oder gar ein Skandal auftauchte, waren die Rollen der Opposition in der Öffentlichkeit klar verteilt. Die Grünen waren fürs Recherchieren zuständig, die FPÖ fürs Echauffieren. Natürlich war’s in der Realität auch umgekehrt, doch eine öffentliche Zuschreibung ist eben auch eine Realität.

Die Wahl bescherte dem Nationalrat zwei weitere Oppositionsparteien, gemeinsam fordern sie Hypo-U-Ausschuss, dennoch geht es allen Fraktionen auch darum, sich in dieser Causa zu profilieren, die Gefühle der Anhänger zu bedienen und neue Wähler zu überzeugen. Warum auch nicht. Während der grüne Hypo-Experte Werner Kogler von Auftritt zu Auftritt hüpft, um zu referieren und er sogar auf Tournee geht, setzen die Freiheitlichen vor allem auf die wütende Hingabe ihres Parteichefs Strache.

Die Hypo ist für jede Oppositionspartei eine Steilvorlage, allerdings zieht sich dieses Thema schon seit Jahren, was es für die Neuen nicht gerade einfach macht. Das Team Stronach hat seine Rolle, so scheint es, noch nicht gefunden, abgesehen davon, dass es sich als Anwalt der Steuerzahler versteht. Die Neos aber wollen offenbar mit ihrem Budgetsprecher, dem Juristen Rainer Hable, den Grünen die Hauptrolle als Aufdecker streitig machen (jetzt, wo der BZÖler Stefan Petzner nicht mehr im Parlament sitzt). Am Mittwoch präsentierten sie erste Dokumente, die ihnen zugespielt wurden. Wären die früher bei den Grünen gelandet? Noch haben die Grünen den Neos viel Erfahrung voraus und Kogler ist seit Jahren in die Thematik eingearbeitet. Aber offenbar gibt’s nun eine Zweitbesetzung.