)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Kritik an der Mainstream Alternative oder Tina nach der Wahl in Niederösterreich. Tina steht für "There is no Alternative" und so sieht es der Wähler in Niederösterreich. Ja, so scheint es ständig aus den Massenmedien zu hallen. Seit den Achtziger Jahren schallt nur noch das kapitalistische Modell und streben nach Glück von den Kanzeln der Moderne. Es ist selbst von den angeblich Alternativen nur noch kleines Gegen-Lüftchen zu spüren. Dabei muss jeder, der nicht an Demenz leidet, die ökologischen Veränderungen spüren. Gefordert ist eine ganz tiefe und profunde Grundsatzdiskussion, und diese findet in Europa schon lange nicht mehr statt. Die europäischen Alternativen hinterfragen nicht mehr unseren Anthropozentrismus mit allen seinen eigenartigen Ausprägungen. Wie zum Beispiel das vehemente Ignorieren von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Es wird von großen Teilen der Wissenschaft weiterhin ignoriert, dass unsere Heimat die Erde ist und diese eine Kugel. Daher hat diese nur beschränkte Kapazitäten an billigen Rohstoffen oder kann nur eine gewisse Zeit lang als Senke für unsere industriellen Abfallprodukte herhalten. Dazu gibt es zwei aktuelle Essays aus der angelsächsischen Akademie, die es wagt, einige kulturellen Tabus zu hinterfragen. Die Autorin Eileen Crist möchte ich besonders hervorheben. Ihre Gedanken wurden jetzt auch in dem Buch Keeping the Wild veröffentlicht. Sie geht sehr hart mit den im deutschsprachigen Raum als Realos bezeichneten Alternativen ins Gericht. Wobei ja nur noch konservative Philosophien das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Dabei wird immer deutlicher, wie schnell wir unseren bewohnbaren Planeten gegen Konsum-Glück, falschen Komfort oder Geld aus Geld via Mausklick und das für möglichst alle Menschen geopfert haben. Wir haben alles riskiert und dabei eine Prägung auf Gewinn für uns als Spezies zugelassen. Ein Priming, welches nicht mehr überwunden werden kann, somit wir uns auf das Verschwinden und Aussterben unserer Spezies noch in diesem Jahrhundert einstellen können. Selbst optimistische Intellektuelle wie George Mobus versuchen mit Skalpell-scharfer Logik, uns von dem NL-FM-PD-C (Neoliberal, Freier Markt, Profit getriebener Kapitalismus) Model loszueisen und haben dabei wenig Hoffnung, wir könnten unseren Technologie-Glauben aufgeben und so vor dem evolutionären Flaschenhals bewahrt werden. Die Texte geben trotzdem noch ein paar Handlungsanweisungen, wie wir unser Herz von dem industriellen Über-Ego befreien könnten. Eine Evolution hin zu einem den Grenzen der Physik devoten Primaten.