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Kärnten: Mario Canori Kandidat der FPÖ

Von WZ Online

Politik

Klagenfurt. Die FPÖ hat am Montag Mario Canori als Spitzenkandidaten für die Kärntner Landtagswahl am 1. März 2009 präsentiert. Damit wurde zwei Tage vor Weihnachten bekanntgegeben, mit wem die Freiheitlichen in Österreichs südlichstem Bundesland ins Rennen um das Erbe des tödlich verunglückten Landeshauptmanns Jörg Haider gehen wollen. "Er ist die beste Persönlichkeit", sagte Bundesparteichef Heinz-Christian Strache vor Journalisten in Klagenfurt.


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Der ehemalige Klagenfurter Vizebürgermeister und nunmehrige Präsident des Fußball-Bundesligisten SK Austria Kärnten wurde in den vergangenen Wochen unter der Hand öfter als BZÖ-Spitzenkandidat für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in Klagenfurt genannt. Nun tritt er überraschend für die FPÖ auf Landesebene an.

"Den Sozialismus bekämpfen"

"Es ist kein Geheimnis, dass Politik für mich eine faszinierend Herausforderung ist", sagte der neue Kärntner FPÖ-Spitzenkandidat Mario Canori in einem ersten Statement. "Ich habe große Sorge, dass es zu einer Verschiebung in Richtung Sozialismus in Kärnten kommt. Und ich bin beseelt davon, den Sozialismus zu bekämpfen", erläuterte Canori einen seiner Beweggründe.

Mit Canori sei ein Manager und ehemaliger Unternehmer für die Funktion des Spitzenkandidaten gewonnen worden, sagte FPÖ-Bundesparteiobmann Strache. "Er ist jemand, der in Zeiten der Wirtschaftskrise den Kampf um Arbeitsplätze aufnehmen kann", erklärte der FPÖ-Politiker. Mit ihm sei es möglich, sich Gehör auf Landesebene und auch auf Bundesebene zu verschaffen.

"Er ist ein Manager mit Qualitäten, die der interimistische Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B) nicht hat", sagte Strache. Canori habe das freiheitliche Lager schon immer vertreten und sei seit 25 Funktionär. Als langjähriger Wegbegleiter Jörg Haiders sei er auch als "Integrationsfigur" in Richtung BZÖ zu verstehen, meinte Strache.

Wertekonservativ

Sich selbst bezeichnet Canori als "wertekonservativer, leistungsorientierter, sozialer Demokrat". Er werde alles tun, um Kärnten in eine sichere Zukunft zu führen. Als erster Schritt sei es nun seine Aufgabe, über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage sein persönliches Team zusammenzustellen.

Seine BZÖ-Mitgliedschaft legte Canori übrigens erst am Montag - also am Tag seiner öffentlichen Präsentation - nieder. "Als leidenschaftlicher Mitstreiter Jörg Haiders habe ich nur einen kurzen Ausflug ins BZÖ unternommen", meinte Canori. Er scheide aber im Guten und nicht im Bösen. "Ich bin sicher nicht der letzte, der diesen Schritt getan hat, es wird aber kein Werben (beim BZÖ, Anm.) geben", sagte der Spitzenkandidat. Er sehe sich als Brückenbauer zwischen den Lagern. Der eine oder andere würde sicher mitgehen, kündigte Canori an.

Als Gründe seines Ausscheidens aus dem BZÖ nannte er die Art und Geschwindigkeit, wie sich gewisse Personen das Erbe Jörg Haiders einverleibt hätten. Weiters den "Kapitalfehler", die Funktion des Landeshauptmannes und des BZÖ-Parteiobmannes zu trennen, das Verhalten gegenüber Claudia Haider sowie die Teilnahmslosigkeit im Bezug auf den SK Austria Kärnten. "Ich werde auch weiterhin für das Amt des Präsidenten zur Verfügung stehen", sagte er.

FPÖ-Bundesparteiobmann Strache bezeichnete Canori als Kandidaten "mit Macher-Image", der überzeugt hinter der Linie der freiheitlichen Partei stehe. Er kündigte bis zur Landtagswahl auch weitere Überraschungen auf Gemeindeebene an und betonte immer wieder das Ziel der FPÖ, nämlich drittstärkste Kraft in Kärnten zu werden. Claudia Haider ist für Strache die "verbindende Person der freiheitlichen Lager". Er bekräftigte seien Vorschlag, ihr das Amt der Dritten Landtagspräsidentin anzubieten.

Landesparteiobmann Franz Schwager kündigte indes sowohl seine, als auch die volle Unterstützung sämtlicher Funktionäre für den Spitzenkandidaten an. Er pochte auch auf die langjährige Zusammenarbeit zwischen ihm und Canori: "Er hat schon früher den urbanen Bereich Klagenfurt betreut und ich das Kärntner Oberland", so Schwager.

Gelassen sieht BZÖ-Landesparteiobmann Uwe Scheuch die Überraschungskandidatur: "Ich werde Canori nicht näher bewerten, denn die Tatsache, dass jener Mann, der seine Bekanntheit stets im Windschatten und nur durch Jörg Haider erlangt hat, ihn nun derart verrät, erübrigt jeden weiteren Kommentar", so Scheuch. (APA)

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