Inspektionsergebnisse des Bundesamtes für Sicherheit und
Gesundheitswesen AGES führten zur Betriebsschließung.
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Klagenfurt/Pörtschach. Über die Novipharm GmbH, Mehrheitsgesellschafterin ist die Quirinta Holding, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigt Barbara Wiesler-Hofer vom KSV1870 der "Wiener Zeitung".
Das Unternehmen, das Kosmetika und Mistelpräparate herstellte, hat laut Insolvenzantrag 1,154 Millionen Euro Schulden, aber nur 24.900 Euro Vermögen.
"Als Hauptgläubiger scheint die Raiffeisenbank Landskron-Gegendtal mit einem Obligo von rund 205.000 Euro auf, welches jedoch durch eine eigenkapitalersetzende Gesellschafterhaftung der Mehrheitsgesellschafterin, Quirinta Holding GmbH, bis zum Höchstbetrag von 200.000 Euro besichert ist", heißt es im Insolvenzantrag. "Hinzu kommen offene Löhne der vorzeitig ausgetretenen Mitarbeiter in Höhe von rund 300.000 Euro sowie diverse Lieferantenverbindlichkeiten von insgesamt rund 265.000 Euro." Weitere Schuulden bestehen demnach beim Finanzamt (100.000 Euro) und bei der Gebietskrankenkasse (95.000 Euro).
Laut der Minderheitsgesellschafterin hätte der neue Mehrheitsgesellschafter zum Zeitpunkt der Übernahme im Juni 2011 - neben der Haftung - angeblich der "bereits liquiditätsmäßig angespannten Gesellschaft frisches Kapital zuführen" sollen.
"Obwohl die Mehrheitsgesellschafterin zu diesem Zeitpunkt längst wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsführung der nunmehrigen Schuldnerin genommen hatte und zugleichüber ein Schwesterunternehmen seit Februar 2011 zur geordneten Umstrukturierung des Unternehmens beratend zur Seite stand, zeichnete sich bereits im Herbst 2011 ab, dass Novipharm in gröbere finanzielle Schwierigkeiten geraten wird, wenn keine zusätzliche Liquidität geschaffen wird", das wird jedenfalls im Konkursantrag behauptet.
Dazu kam laut Antrag, dass die Inspektionsergebnisse
des Bundesamtes für Sicherheit und Gesundheitswesen AGES Anfang 2012 zu einer Betriebsschließung führten.
"Wesentliche Gründe für die Schließung waren zu diesem Zeitpunkt kritische Mängel beim Schlüsselpersonal, welches jedoch in Form von fachkundigen und angemessen qualifizierten Mitarbeitern in ausreichender Anzahl vorhanden sein hätte müssen, um den aufgrund EU-Standards national erhöhten öffentlich-rechtlichen Anforderungen der bisherigen und in Zukunft geforderten guten Herstellungspraxis (GMP) nachzukommen", heißt es im Antrag weiter. Anfang Juni soll die AGES angeblich eine Wiedereröffnung des Betriebes mangels qualifizierter Fachkräfte abgelehnt haben.