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Kartellgericht muss sich mit Energie Allianz befassen

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die Kärntner Wirtschaftskammer zieht jetzt gegen die Energie Allianz (EA) vor das Kartellgericht. Sie will damit das "Strommonopol der Ostregion" zu Fall bringen.


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"Durch die Sprengung der Energie Allianz erwarten wir uns, dass sich die Österreichische Stromlösung (ÖSL) von selbst erledigt", erklärte Franz Pacher, Präsident der Kärtner Wirtschaftskammer, gestern in einer Pressekonferenz. Denn die ÖSL bestehe de facto schon. Anders sei nicht erklärbar, wieso der Strompreis seit der Genehmigung des Zusammenschlusses von Verbund mit den Regionalversorgern EVN, Wien Energie, Energie AG OÖ, Linz AG und Bewag um 40% von 3 auf 4,3 Cent je Kilowattstunde gestiegen sei. Mit der gestern beim Oberlandesgericht eingebrachten Klage solle dem "Wettbewerb" wieder eine Chance gegeben werden.

Auch der Strompool best connect will gegen das "Stromkartell" vorgehen. Geschäftsführer Miha Kampus hatte mehrmals von der Energie Allianz Angebote eingefordert, jedoch keine bekommen. Er vermutet Absprache.

Die Gelegenheit zur Anfechtung des Ostbündnisses habe die Energie Allianz selbst gegeben. Sie entspreche nämlich schon längst nicht mehr der registrierten Struktur, erläutert Manfred Angerer, Anwalt der Kläger.

Doch Beobachter der Stromszene sehen das Vorgehen der Wirtschaftskammer Kärnten nicht isoliert. Vielmehr könnte es eine von vielen konzertierten Unternehmungen sein, die ÖSL zu torpedieren. Seit Monaten versucht WKÖ-Chef Christoph Leitl die Stromehe zu verhindern. Auch der Verbund hat sich schon mehrmals offen gegen die Verbindung mit der Braut ausgesprochen. Nun steht auch die Energie Allianz unter massivem Beschuss. Diese sieht der Klage bisher noch gelassen entgegen. Vorgestern wurde überraschend angekündigt, Strom auch in Kärnten anzubieten.