Dem schwierigen Umfeld - EU-Beitritt, 0,5‰-Grenze und Steuererhöhung - will die Wiener Sektkellerei Kattus mit neuen Vertriebspartnern, dem Ausbau der Marken Hochriegl und Kattus und Produkt-Innovationen begegnen.
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Seit dem EU-Beitritt habe sich der Regalpreis von Sekt halbiert, sagte Ernst Polsterer-Kattus, Geschäftsführer der Sektkellerei Johann Kattus GmbH, gestern vor Journalisten. Dennoch wolle man sich nicht am Preiskampf beteiligen, sondern setze auf Innovationen und Qualität.
Auch die Vertriebspartner seien ein wichtiges Standbein: Mit dem Wegfall des kanadischen Getränkeherstellers Seagram Ende 2001 hätten 35% der Menge gefehlt. Das sei neben den geringeren Sekt-Absatzzahlen aufgrund höherer Preise mit ein Grund für den um 30 Mill. Schilling (2,2 Mill. Euro) auf 200 Mill. Schilling gesunkenen Umsatz für das Geschäftsjahr 2001/2002 (per 30. Juni). Der Absatz von Hochriegl, Kattus und Veuve Clicquot konnte bei 20 Mill. Flaschen stabil gehalten werden. In der Produktion waren 40 Mitarbeiter beschäftigt. Der Marktanteil von Kattus am heimischen Sektmarkt liegt zwischen 15 und 18%. Heuer will das Familienunternehmen einen Umsatz von 210 Mill. Schilling erreichen.
Kattus sei nicht an einer Gewinnoptimierung interessiert, so Polsterer-Kattus. Man wolle jedes Jahr eine schwarze Null schreiben, "drohende Gewinne" würden in Form von Werbekostenzuschüssen an die Vertriebsgesellschaft Kattus & Racke abgegolten.
Neben der deutschen Racke GmbH mit den Marken Kupferberg und Scharlachberg sowie Veuve Clicquot und Krug im Champagnerbereich sorgen neue Partner - der japanische Konzern Kirin (Four Roses Bourbon) und die mexikanische Grupo Modelo (Corona) - für konkurrenzfähige Produkte. Neue Zielgruppen will man mit der neuen Produktlinie Sekty Fruits ansprechen.