Händler und Städte wollen sich die bunten Lichter auch heuer leisten.
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Alles redet vom Energiesparen, doch an der Weihnachtsbeleuchtung in Österreichs Einkaufsstraßen wird nicht gerüttelt - ein Widerspruch? Die Wiener Kaufleute frohlockten in einer Aussendung am Montag, die Weihnachtsbeleuchtung "gerettet" zu haben. "Gerade jetzt brauchen wir positive Stimmung, den Glanz und die Wärme", sagte Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirtschaftskammer laut Aussendung. Die Vertreterinnen und Vertreter der Wiener Kaufleute in den Einkaufsstraßen hatten bei einem runden Tisch beschlossen, allen Widrigkeiten zum Trotz die "stimmungsvollen Lichter" wieder einzuschalten, um "in diesem schwierigen Winter" Zuversicht und Sicherheit zu vermitteln. Die Weihnachtsbeleuchtung erhöhe die Wertschöpfung und sichere so Arbeitsplätze - zudem sorge sie auch für mehr Frequenz in den Straßen, argumentierten sie. Den gestiegenen Stromkosten soll dabei mit energiesparenden LED-Leuchten und kürzeren Betriebszeiten der Beleuchtung Rechnung getragen werden. 2021 leuchteten die Weihnachtslichter rund 660 Stunden, heuer soll die Dauer um knapp 45 Prozent auf 364 Stunden reduziert werden.
Kürzere Betriebszeit
Von 18. November bis 8. Jänner soll sie in dieser Weihnachtssaison erstrahlen und nur von 15 bis 22 Uhr, statt wie bisher bis Mitternacht eingeschaltet werden, ließen die Kaufleute wissen. Die Weihnachtsbeleuchtung werde rund 49.000 kWh verbrauchen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 14 Wohneinheiten mit je vier Personen, rechneten die Vertreter des Handels vor. Über die Kosten wurden auf Anfrage keine Angaben gemacht.
Dafür weiß man in Linz, was die stimmungsvollen Lichter heuer maximal kosten dürfen: 6.000 Euro. Das ist laut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) "deutlich mehr als zuletzt, aber leistbar", sagte er noch im August. Zudem sei der Energieverbrauch der Beleuchtung gering, argumentierte man auch in der Oberösterreichs Hauptstadt. Die Kosten trägt, anders als in Wien, die öffentliche Hand.
Klagenfurt und Graz werden zu Weihnachten ebenfalls im weihnachtlichen Lichterglanz erstrahlen. Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) will die Weihnachtsbeleuchtung erst zwei Tage vor dem 1. Adventsonntag einschalten lassen, statt wie bisher zehn Tage davor. Außerdem sollen die Lichter einheitlich zwischen 16 und 22 Uhr brennen. Auch in Klagenfurt wird die Weihnachtsbeleuchtung nur zu diesen Stunden eingeschaltet, teilte die Stadt mit, und das auch zwei Wochen später als sonst. Am 1. Jänner 2023 ist sowieso Schluss damit.