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Kein Auftrieb durch Wahlen

Von Petra Medek

Wirtschaft

Der Wahlkampf hat nicht den gewünschten Schwung in die heimische Werbewirtschaft gebracht. Das stellte Klaus Fessel vom Marktforschungsinstitut Focus Media Research am Mittwoch bei einer Pressekonferenz des Fachverbands Werbung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) fest.


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Die Bruttowerbeausgaben sind im Oktober 2002 hinter den ohnehin schon schwachen Zahlen des Vorjahresmonats geblieben. Für das Gesamtjahr 2002 wird ein Rückgang der Bruttowerbeausgaben um 2,3% auf 1,96 Mrd. Euro prognostiziert. 2001 betrug der Bruttowerbewert 2,01 Mrd. Euro.

Während klassische Werbeträger wie TV oder Tageszeitungen zu den Verlierern zählten, verstärke sich die Tendenz zu "Below-the-line"-Aktivitäten, erklärte Fachverbandsobmann Walter Ruttinger. Für diese Maßnahmen "unterhalb der Linie der klassischen Massenmedien" werden einer aktuellen Focus-Umfrage in der Branche zufolge Anfang 2003 bereits 35,5% des gesamten Budgets ausgegeben.

So seien Werbegeschenke oder bemalte Partei-Busse zwar aus den Werbebudgets finanziert worden, hätten aber in der klassischen Werbestatistik keinen Niederschlag gefunden, nannte Ruttinger ein Beispiel aus dem Wahlkampf. Generell erlebe "Below-the-line"-Werbung einen Aufschwung, weil es sich dabei einerseits um billigere Maßnahmen, aber auch um solche mit kurzfristigeren Effekten handle.

Die Entwicklung der Werbewirtschaft ist nach Interpretation des Fachverbandsobmanns eher eine Wellenbewegung als ein Aufwärtstrend; ins Positive dreht die Branche laut Ruttinger aber im nächsten Jahr. Zu dieser Ansicht tendieren auch die von Focus befragten Werbetreibenden und Agenturen: Demnach glauben 28%, dass sic der Markt aufwärts bewegen werde, ein Viertel erwartet dagegen eine Fortsetzung der Talfahrt.