Der sonntägige dok.film "Prater" war eine vergebene Chance. Zwar ist es in einzelnen Passagen gelungen, Bruchstücke der Atmosphäre und der Geschichte des Wiener Praters einzufangen, ein wirkliches Bild konnte aber wohl bei keinem der Zuseher entstehen.
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Trotz überdehnter Einzeleinstellungen oft optisch origineller Aufnahmen wirkte die Kollage aus neuen und alten Bildern, Interviews und Literaturzitaten irgendwie hektisch und langweilig zugleich. Ein roter Faden war für die meisten nicht sicht- oder erspürbar. Das zeitliche und thematischen Hin- und Hergehüpfe wie die irritierende Diskrepanz zwischen verlesenen Texten und gezeigten Bildern wirkte eher verwirrend denn informativ.
Bei vielen der 83.000 noch vor den Schirmen Verbliebenen hinterließ der Film den faden Geschmack nach vertaner Zeit.