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Wer sich nach fast 15 Jahren wieder die Serie "Cybill" ansieht, die derzeit auf Austria9 ausgestrahlt wird, wird überrascht sein. Denn Witz, Charme und Unterhaltungswert der US-amerikanischen Sitcom haben an nichts verloren und sind - oh Wunder - noch immer zeitgemäß. Die Schauspielerin Cybill Shepherd spielt sich selbst. Eine beliebte Methode der Sitcoms und Comedy-Serien, die nun auch der ORF mit seiner am Freitag beginnenden neuen Serie "Vitasek?" aufgreift, in der Kabarettist Andreas Vitasek sich selbst mimt. Cybill Sheridan ist eine mäßig erfolgreiche Schauspielerin in ihren 40ern, zweimal geschieden, zwei Töchter von zwei Männern, eine beste Freundin, die gerade ihre Scheidung durchlebt, und hat dennoch jede Menge Spaß am Leben. Cybill, die ihr Geld mit Werbung und kleineren Rollen verdient, ist kampfesmutig und selbstbewusst. Sie prangert Werbung und Gesellschaft an, die spindeldürre Models kreieren und jungen Mädchen eintrichtern, dass das so zu sein hat. "Käsekuchen, Käsekuchen, Käsekuchen", erwidert sie darauf. "Ob du ein paar Kilos mehr hast oder weniger hat nichts damit zu tun, ob du glücklich bist", erklärt sie einem Mädchen, das gerne Schauspielerin werden möchte. "Oder, doch?" Ganz sicher ist sie sich dann auch wieder nicht und ihre zynische Freundin ist für ihren Idealismus und Kampfesmut auch nicht immer hilfreich. Cybill ist eine Frauenfigur, die in der Fernsehwelt ihresgleichen sucht. Dennoch wurde die Serie nach Ausstrahlung der 87. Episode 1998 abrupt vom Sender CBS eingestellt. Sheperd selbst erklärte später, dass sich der Sender nie mit den feministischen Grundsätzen hätte anfreunden können. Dabei bräuchte es mehr Frauen im Fernsehen - zwischen Karriere und Käsekuchen.