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Kein Empfang auf dieser Frequenz

Von Christina Böck

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Es ist ein Rückschlag. Seit Beginn dieser Woche konnte man nicht mehr ignorieren, dass sich die höhere Ansteckungsrate der Delta-Mutation auf die Infektionszahlen in Österreich auswirkt. Deswegen hat die Stadt St. Pölten nun die Notbremse gezogen und das Mitte August avisierte Frequency Festival abgesagt. Die Virologin Dorothee von Laer hatte davor gewarnt, dass die Veranstaltung sich zum Superspreader-Event entwickeln könnte. Dem gegenüber stand ein Sicherheitskonzept, dem Simulationsforscher Niki Popper bescheinigte, dass es sogar mehr Positive aus dem Infektionsgeschehen hätte fangen können als das Festival Infizierte "produziert" hätte.

Aber das hat man sich womöglich in Utrecht auch gedacht. Und doch sind 1000 Infizierte von 20.000 Besuchern das Endergebnis eines Festivals in der niederländischen Stadt. Das war eher kein gutes Omen für das Frequency. Natürlich ist es für die Jungen, die teilweise noch Karten vom Vorjahr haben, und die seit Monaten Lockerungen entgegenfiebern, eine große Enttäuschung. Aber nach allem, was man mittlerweile über Komplikationen und Long Covid auch bei Jüngeren weiß, muss auch für sie nun der Schutzgedanke zählen. Das Argument, dass die Absage nun dazu führe, das sich weniger impfen lassen, weil ja der Grund dafür fehle, ist etwas kurzsichtig. Wenn man schon meint, dass ein festival der einzig gültige Grund zum Impfen ist: Nächstes Jahr ist wieder eine Chance für das Frequency - und die ist größer bei mehr Geimpften.