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Kein Friede in Abidjan

Von WZ Online

Politik

Überraschender Angriff auf Ouattaras Hauptquartier | Dem abgewählten Präsidenten von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Laurent Gbagbo, ist es am Freitagabend offenbar gelungen, aus der Blockade seiner Residenz auszubrechen.


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Der von angolanischen Elitesoldaten unterstützte Gbagbo konnte einen Teil der Wirtschaftsmetropole erobern. Das teilte UNO-Untergeneralsekretär Alain Le Roy in New York mit.

Le Roy warf Gbagbos Truppen vor, sie hätten mit ihrem Waffenstillstandsangebot nur Zeit gewinnen wollen, um ihre Truppen neu zu formieren. Die von den Spitzen von Armee, Polizei und Präsidentengarde zuvor angekündigte Feuerpause sei nur "ein Trick" gewesen.

Am Samstagnachmittag begannen die Truppen Gbagbos, das Hauptquartier des Rivalen Alassane Ouattara anzugreifen. Nach Angaben der UN-Mission in der Elfenbeinküste (UNOCI) griffen Blauhelme in die Kämpfe ein. Das Golf Hotel werde mit Mörsern beschossen, erklärte UNOCI-Sprecher Hamadoun Touré. Gemäß ihres Mandats hätten die UN-Soldaten das Feuer erwidert. Demnach begann der Angriff am frühen Abend und dauerte etwa eine Stunde.

Gbagbo wird nach Informationen des französischen Rundfunksenders Europe 1 von angolanischen Soldaten unterstützt. Nun dürften die Kämpfe mit den Truppen des international anerkannten Wahlsiegers Alassane Ouattara weitergehen.

Hafen gesichert

Französische Soldaten haben am Samstag den Hafen von Abidjan gesichert. Die hat am Freitag auf Ouattara Ersuchen hin, die Restriktionen gegen Schiffe aus Abidjan und San Pedro aufgehoben.

Die Elfenbeinküste ist der weltgrößte Produzent von Kakao mit einem Anteil von 40 % der weltweiten Ernte. Ouattara will so schnell wie möglich wieder mit dem Export beginnen.

Ein Sprecher der Truppen erklärte, es werde vor allem in den zentralen Bezirken Cocody und Plateau gekämpft.

In Cocody kamen französische Hubschrauber unter das Feuer von Gbagbos Soldaten, als sie eingeschlossene Diplomaten aus dem Kampfgebiet ausflogen.