Kopenhagen. Das am Donnerstagabend geplante Essen von knapp 120 Staats- und Regierungschefs mit Dänemarks Königin Margrethe II. beim Kopenhagener Klimagipfel wird möglicherweise abgesagt.
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Wie die Zeitung "Jyllands-Posten" unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, soll das Galaessen auf Schloss Christiansborg gestrichen werden, wenn die "Verhandlungslage dies erfordere" und Spitzenpolitiker Zeit für weitere Klima-Verhandlungen benötigen sollten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die US-Außenministerin Hillary Clinton und der britische Premierminister Gordon Brown führen in Dänemarks Hauptstadt Sondierungsgespräche, damit es bis Freitag zu einer Einigung vor allem mit den großen Schwellenländern China, Indien, Brasilien und Südafrika kommt. Merkel wollte sich möglicherweise auch zu einem bilateralen Gespräch mit Chinas Regierungschef Wen Jiabao treffen.
Merkel hat die Industrieländer aufgerufen, sich auf eine Senkung ihrer Treibhausgasemissionen um 25 Prozent bis 2020 festzulegen. In ihrer Rede vor der UN-Klimaschutzkonferenz am Donnerstag in Kopenhagen verwies Merkel auf die Zusage der Europäischen Union, ihre Emissionen bis dahin mindestens um 20 Prozent zu senken und um 30 Prozent, wenn andere Länder mitziehen.
Jetzt müssten auch andere Länder ihre Angebote aufstocken, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Die Kanzlerin kündigte zugleich an, Deutschland werde seinen fairen Anteil daran übernehmen, Entwicklungsländern ab 2020 pro Jahr 100 Milliarden Euro für die Bewältigung von Klimafolgen zur Verfügung zu stellen.