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Kein Interesse, ein toter Held zu sein

Von Eva Stanzl

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"Ich habe kein Interesse, ein toter Held zu sein", sagte John Lennon in seinem letzten Interview. Zum 30. Jahrestag des Attentats auf den Musiker erscheint es nun im "Rolling Stone". Lennon wirft darin den Musikkritikern vor, sie würden sich ein Bild von Künstlern schaffen und dieses Bild dann anbeten. "Sie wollen tote Helden", so der Ex-Beatle.


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Drei Tage später, am 8. Dezember 1980, beendete ein Gestörter das Leben des musikalischen Genies mit fünf Schüssen ins Herz. Die Nachricht löste eine Welle des Entsetzens aus. Für seine Verehrer wog sein Verlust so schwer wie der Tod John F. Kennedys.

John Lennon zählt zu den wenigen Stars, die fast Unsterblichkeit erreicht haben. Seine Geburtsstadt Liverpool ehrt ihn derzeit mit einem Festival. Die Bank of England hat eine Gedenkmünze mit seinem Gesicht herausgebracht. Und seine Witwe Yoko Ono zieht alle Register, um Musik und Gedenken wachzuhalten. Unter dem Motto "Imagine Peace" tourt die 77-Jährige derzeit durch die Welt. "Was wäre, wenn der berühmteste Agitator der Welt weitergelebt hätte?", fragt sich wiederum die "Bild"-Zeitung: Dann hätten John und Yoko bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama 2009 "Give Peace A Chance" gesungen.

Fernab vom Rummel erinnerte bereits zu seinem 25. Todestag eine Fackel vor seiner New Yorker Wohnung im Dakota-Building an John Lennon: ein treffendes und weitaus stilleres Mahnmal.