Laut dem UN-Sonderbeauftragten für Zypern, Alvaro de | Soto, gebe es keinen Plan B. Bei den heute beginnenden Verhandlungen müssen die griechisch- und türkisch-zypriotische Seite eine Lösung zur Wiedervereinigung der Insel finden.
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Die Propaganda auf beiden Seiten weckt falsche Hoffnungen. "Alle vertriebenen griechischen Zyprioten können in ihre Häuser im Norden zurückkehren", heißt es aus radikalen griechisch-zypriotischen Kreisen. "Alle können bleiben, wo sie jahrzehntelang gewohnt haben", versprechen radikale türkisch-zypriotische Parteien. Beides stimmt nicht. Klar ist hingegen, dass die Rückkehr griechischer Flüchtlinge ins türkische Gebiet sowie eventuelle Schadenersatzforderungen zu den schwierigsten Themen der Verhandlungen gehören, die heute in Nikosia beginnen. Denn rund 200.000 Menschen wurden um 1974 aus ihren Wohnungen und Häusern vertrieben - und viele von ihnen haben sich im südlichen Teil ihre Existenz neu aufgebaut, während die Wirtschaft im türkischen Norden mittlerweile darnieder liegt. Dieses Gebiet will die EU nun mit rund 250 Mill. Euro fördern. Der Erfolgsdruck auf die Verhandler ist groß.