Zum Hauptinhalt springen

Kein Sport ist auch keine Lösung

Von Tamara Arthofer

Kommentare
WZ Tamara Arthofer
WZ Tamara Arthofer
© WZ

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 3 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Norwegen gar nicht oder nur mit einer Not-Elf beim Fußball-Länderspiel gegen Österreich? Keine Frauen-Handball-Europameisterschaft in Norwegen aufgrund behördlicher Vorgaben? Die Coronavirus-Pandemie hat alle und alles fest im Griff, und somit auch den Sport. Dieser darf sich zumindest glücklich schätzen, im Profibereich noch geöffnet haben zu dürfen - wenngleich nur in Bubbles und Blasen, wie es heißt. Wie sportlich wertvoll Duelle, bei denen mehr als eine normale Mannschaft fehlt, tatsächlich sind, kann sich jeder selbst ausrechnen; andererseits bietet sich dadurch vielen auch die Chance, einmal selbst ins Rampenlicht zu treten - wie dies beim österreichischen Fußball-Nationalteam zuletzt der Fall war.

Der Profisport ist so ziemlich der einzige Bereich des gesellschaftlichen Lebens, der vom ab heute, Dienstag, geltenden "harten Lockdown" nicht betroffen ist. Fußballspiele werden weiterhin stattfinden, Millionen Menschen ihnen auf der Couch mit Chips, Bier oder Cola folgen, wie an einem ganz normalen Fußball-Abend halt.

ÖFB-Präsident Leo Windtner hat es drastisch formuliert: "Der Sport und der Fußball sind eine der letzten Lichtkegel in der derzeit dunklen Landschaft. Wenn man den Spitzenfußball abdreht, bläst man auch für die Gesellschaft die letzten Lichter aus." Es mag berechtigt sein, dass sich viele über die vermeintlichen Privilegien des Spitzensports echauffieren, dass viele Probleme haben, ihre Mieten zu zahlen, von Corona-Tests ganz zu schweigen - und dass solche dann einzelnen Gruppen scheinbar hinterhergeworfen werden. Doch was wäre die Alternative? Die triste Wahrheit ist: Es gibt keine.