Washington - Mit dem "normalen" Leben außerhalb des Weißen Hauses hat Bill Clinton noch immer seine Probleme. Welche Schäden etwa seine Hausratsversicherung abdeckt - eine knifflige Frage für den früheren US-Präsidenten.
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Denn als sein Haus in Chappaqua überflutet wurde und im Keller kostbare Bücher beschädigt wurden, musste er zur Kenntnis nehmen, dass seine Versicherung den Schaden nicht abdeckt. Angesichts solcher Tücken des Alltags scheint die Politik für Clinton immer noch das leichtere Terrain zu sein. Ein halbes Jahr nach dem Abschied von der Macht bereitet er ein größeres politisches Comeback vor. Der Einzug in sein Büro im New Yorker Stadtteil Harlem war der erste Schritt.
Zwar war Clinton in den vergangenen Monaten viel als hoch bezahlter Gastredner in der Welt unterwegs. Doch viel Zeit verbrachte er auch allein zu Haus in der Villa in Chappaqua im Bundesstaat New York, während Ehefrau und Senatorin Hillary ihren politischen Geschäften nachging, wie die "Washington Post" erfuhr. Sein Hund "Buddy" schlafe dann oft neben ihm, soll der Ex-Präsident Freunden erzählt haben.
Das Leben ohne die große Politik scheint Clinton offenbar schon satt zu haben. Nostalgische Treffs mit alten Bekannten wie Nelson Mandela oder Billardspielen mit der Schauspielerin Elizabeth Hurley reicht ihm als Zeitvertreib nicht. "Was ich am meisten vermisse, ist meine Arbeit, ist der Einfluss auf Dinge, die mir wichtig sind", bekannte Clinton gegenüber derselben Zeitung. Bereits Anfang Juli hatte Clinton seinem Nachfolger George W. Bush angeboten, als Friedensvermittler in Nordirland aktiv zu werden - ein Angebot, das den jetzigen Chef im Weißen Haus völlig unvorbereitet traf und auf das Bush bisher nicht einging. Weitere Themen, die Clinton am Herzen liegen, sind der Kampf gegen Aids und die Versöhnung der Rassen in den USA. Im Schwarzenviertel Harlem hat Clinton dafür die ideale Basis gefunden.
Außerdem will er Strategiegespräche mit möglichen Präsidentschaftskandidaten führen und Großspenden für seine Partei eintreiben. Schon vergangene Woche traf er sich mit einer Gruppe von neu gewählten demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, um Ratschläge für die politische Agenda zu erteilen.