Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) sieht weniger Arbeitslose und gute Wirtschaftslage.
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Während Russland seine Gaslieferungen drosselt, zeigt sich Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) optimistisch. Die heimischen Gasspeicher werden weiter gefüllt, sagt er. Der Füllstand liege bei 40 Prozent. In Hinblick auf den kommenden Winter sagt er: "Wir sind auf einem guten Weg." Er ist zuversichtlich, dass die angestrebte Rücklage von 80 Prozent bis Herbst erreicht werden kann. "Damit können wir ein Jahr lang den gesamten Bedarf Österreichs decken."
Auch die Unternehmen werden weiterhin versorgt: "Kein Unternehmen hat Schwierigkeiten mit Gaslieferungen", sagt der Arbeits- und Wirtschaftsminister. "Der Gasdruck in den Leitungen ist ausreichend." Laut Auskunft von OMV und der zuständigen Behörde E-Control ist die Versorgung auch am heutigen Dienstag sichergestellt. Die OMV hat darüber hinaus angekündigt, Gas am Spot-Markt beschaffen zu können, sollte dies notwendig sein.
Ein Gesetz zum Energiesparen - wie in Deutschland in Diskussion - sieht Kocher hierzulande "im Moment nicht". Man werde die Energieberatung ausbauen, um die Energie-Einsparpotenziale zu nutzen. Die Bevölkerung könne jedenfalls mithelfen beim Energiesparen. Weniger Autofahren und weniger Kühlung von Klimaanlagen. Er verweist auch auf Feinjustierungen bei Heizungen mit "Sparpotenzial ohne Komfortverlust".
Auch die aktuelle Wirtschaftslage verspricht Erfolg. Die Prognose für das Jahr 2022 seien durchwegs positiv, sagt Kocher. So prognostiziert die OECD ein Wachstum von 3,6 Prozent, die Nationalbank (OeNB) ein Wachstum von gar 3,8 Prozent.
Lieferkettenproblem und Ukrainekrieg wirken sich auch nicht auf die Arbeitslosenzahlen aus: So sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zur Vorwoche um 1.622 Personen. Aktuell sind 298.483 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Davon sind 228.038 Personen arbeitslos und 70.445 Personen in AMS-Schulungen. Die Arbeitslosenrate befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit 14 Jahren.
Kurzarbeit bewusst verlängert
Die Voranmeldungen zur Kurzarbeit belaufen sich derzeit auf 28.083 Personen. "Bemerkenswert ist, dass der Arbeitsmarkt in einer derart robusten Verfassung ist und den wirtschaftlichen Verwerfungen durch den russischen Krieg in der Ukraine in einem hohen Ausmaß Stand hält", kommentierte Kocher die aktuellen Daten.
Sollte es doch zu einem russischen Gasstopp kommen, könne auf das Kurzarbeitsmodell zurückgegriffen werden. "Wir haben bewusst die Kurzarbeit über den 30. Juni verlängert", sagt Kocher. "Das ist die Versicherung. Wir sind gut vorbereitet für den Fall, den wir nicht haben wollen."(vasa)