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Keine Änderungen im Schüssel-Team

Von Brigitte Pechar

Politik

Nur einen Tag nach dem Rücktritt der seit Monaten heftig umstrittenen Infrastrukturministerin Monika Forstinger wurde ihr Nachfolger Mathias Reichhold gestern von Bundespräsident Thomas Klestil angelobt. Es ist dies der vierte Wechsel innerhalb des FPÖ-Teams seit Regierungsantritt. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel bekräftigte gestern nach dem Ministerrat, dass er keine Änderungen in seinem Team plane.


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Er habe seit 1995 mit dem jetzigen ÖVP-Regierungsteam sehr gut zusammengearbeitet und "ich habe vor, mit diesem Team in die Wahl zu gehen", betonte der Bundeskanzler.

Forstinger wurde von den Regierungskollegen im Ministerrat mit einem Blumenstrauß verabschiedet. Sie verlasse ihr Amt "stolz", sagte sie. Immerhin habe sie viel erreicht - wie etwa den Generalverkehrsplan und das Verkehrssicherheitspaket: "Ich habe so viel weitergebracht wie keiner vor mir." Gleichzeitig betonte die Infrastrukturministerin, freiwillig ihr Amt zu verlassen. Es habe keinen Druck seitens der FPÖ auf sie gegeben, daher sei sie auch kein "Opfer der Partei".

Reichhold, der frühere Landeshauptmann-Stellvertreter in Kärnten, wurde zu Mittag vom Bundespräsidenten angelobt. Bei seiner ersten Stellungnahme im Pressefoyer betonte Reichhold, er werde keine lange Einarbeitungszeit in Anspruch nehmen - immerhin sei er mit der Materie schon seit Jahren beschäftigt. In der kommenden Woche möchte Reichhold, der sich selbst als Biobauer bezeichnet, im Parlament seinen Arbeitsplan präsentieren. Zu seinem Verhältnis zu Haider befragt, meinte der neue Infrastrukturminister übrigens: "Er ist mein Freund."

Über Vorschusslob darf sich Reichhold bereits freuen. Schüssel erklärte, er habe mit ihm schon vor zehn Jahren in seiner Zeit als Wirtschaftsminister zu tun gehabt. Der neue Minister bringe "sehr viel Routine und sehr viel Fachwissen" mit. Auch Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer lobte die Kompetenz ihres langjährigen Weggefährten, der zu Beginn als Generalsekretär ihr Chef gewesen sein.