Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Es kann noch so viele Freddy Krügers geben, aber nichts ist grusliger als Walt Disney." Das sagte kürzlich nicht irgendwer, sondern ein veritabler Experte in Sachen Grusel, nämlich Stephen King. Bei einer Veranstaltung in München, bei der er seine "Shining"-Fortsetzung "Doctor Sleep" vorgestellt hat, wurde King das so ziemlich Naheliegendste gefragt: wovor er sich selbst fürchtet. Und er antwortete: vor dem Film "Bambi".
Bevor man sich nun denkt, was um Himmels willen ist das für ein Weichei, muss man natürlich wissen, dass in "Bambi" tatsächlich Grausames passiert. Immerhin muss der Weißwedelhirsch den Mord an seiner Mutter mitansehen. Andererseits ist wahrscheinlich jedes Disneyfilm-geeichte Kind bestens vorbereitet darauf, ein devoter Stephen-King-Leser zu werden. Wer Cruella de Vil (Welpen!Killerin!) überlebt, den erschüttert nicht so schnell noch etwas. Also wirklich kein Grund zur Aufregung für den Horrorautor.
Aufregung gibt es ja immer wieder rund um die "Disney-Prinzessinnen". Beachtliche Körbchengröße, Wespentaille, riesige Augen - diese Mischung aus Pin-up und Kindchenschema ruft mitunter Feministinnen auf den Plan. Etwa als vor ein paar Monaten eine amazonenhafte Figur einer digitalen Schlankheitskur unterzogen wurde, damit sie zu den anderen rosa Schönheiten passt. Beim neuen Film "Eiskönigin" führte nun erstmals (nach 76 Jahren) eine Frau Regie bei einem Disney-Animationsfilm. Vielleicht hilft das ja, dass sich diesmal weder Feministinnen noch Stephen King fürchten müssen.