Leiter der UN-Mission Jessen-Petersen zu Statusgesprächen. | Brüssel. Für die Klärung der Frage, "was der Kosovo in Zukunft sein wird oder nicht", sei entscheidend, dass die direkten Gespräche in Wien als "gute konstruktive erste Runde" begonnen haben, sagte Sören Jessen-Petersen, Leiter der UNO-Mission im Kosovo (Unmik) am Dienstag.
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Nach seinem Besuch beim EU-Chefdiplomaten Javier Solana plädierte er, das Vertrauen darauf aufzubauen. Die Richtlinien seien klar: Keine Rückkehr zum Status vor 1999, keine Teilung des Kosovo, keine Vereinigung mit einem Nachbarstaat. Eine Lösung der Statusfrage sei bis Ende des Jahres möglich, glaubt Jessen-Petersen.
Wenn der Status einmal geklärt sei, werde der EU "zweifelsohne eine Schlüsselrolle" im Kosovo zukommen. In der Zeit nach der Unmik werde es aber keine "Eumik" geben. UN-Chefverhandler Martti Ahtisaari und er strebten viel eher ein Konzept mit einer "viel leichteren Präsenz" an. Die EU solle zwar möglicherweise auch "ausführende Verantwortung" in Polizei und Justiz übernehmen. Grundsätzlich herrsche aber Einigkeit, dass die lokalen Behörden auch lokalen Kräften übergeben werden sollen. Die internationale Präsenz solle diese Behörden unterstützen und der Minderheit Sicherheitsgefühl vermitteln.
Bis dahin gibt es für Ahtisaari noch eine Menge Arbeit. Heute Mittwoch wird er zur Vorbereitung der nächsten Verhandlungsrunde in Pristina erwartet. Der kosovarische Premier Bajram Kosumi hatte erst kürzlich angekündigt, gar nicht direkt mit den Serbien über den Status des Kosovo verhandeln zu wollen. Der serbische Premier Vojislav Kostunica dagegen ließ Ahtisaari in Belgrad wissen, dass er unmittelbare Verhandlungen über den künftigen Status der Provinz wünsche.