Logitech: Nach wie vor leichter Anstieg. | Gaming-Produkte machen 20 Prozent des Umsatzes aus. | Wien. Glaubt man der Computerbranche, dann trifft die Theorie vom "Cocooning" (dem Rückzug in die eigenen vier Wände) in der Krise zu: Der Zubehörproduzent Logitech etwa verzeichnet laut Österreich-Geschäftsführer Christian Stranzl nach wie vor "einen leichten Anstieg in allen Bereichen".
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Der Weltmarktführer habe bis dato "noch nichts von der großen Krise zu spüren bekommen". Interessant ist, dass der Gaming-Sektor mittlerweile gut 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. "Die Computerspieler geben pro Person wesentlich mehr Geld aus als die übrigen Kundengruppen. Und es sind längst nicht nur die Kids, die daheim exzessiv spielen", sagt Stranzl. Auch der Frauenanteil sei in den letzten Jahren gestiegen.
Der Logitech-Geschäftsführer hat auch eine Erklärung dafür parat, weshalb sein Unternehmen nach wie vor gut läuft. "Erstens achten die Kunden in der Krise mehr auf Qualität und greifen lieber zu etwas teureren, dafür aber längere Haltbarkeit versprechenden Marken als zu No-Name-Produkten. Und zweitens sind wir mit unserem Computerzubehör in der Preiskategorie zwischen 50 und 150 Euro, wo man einfach zugreift, ohne das Okay der restlichen Familienmitglieder einholen zu müssen." Statt auf Urlaub zu fahren werde das Geld jetzt offenbar vermehrt in Technik investiert.
Orientierung am Preis
Den Erfahrungen des Logitech-Chefs widersprechen jene von Microsoft-Produktmanager Philipp Yanis Budas - zumindest zum Teil. Denn: "Vor einem Jahr haben die Konsumenten für den Kauf eines Produktes im Bereich Computerzubehör im Durchschnitt mehr ausgegeben als heute. Das Interessante dabei ist, dass nicht weniger gekauft wird, man sich jedoch bei der Wahl des Produktes stärker am Preis orientiert."
Auch er glaubt allerdings, dass starke und bekannte Marken wie Microsoft in der Krise die besseren Karten haben.